Gladbeck. . Unterkünfte für die nach regulärem Verfahren zugewiesenen Asylbewerber. Der freie Wohnungsmarkt kann den benötigten Bedarf nicht mehr zügig decken.
Die ersten Flüchtlinge werden wohl noch in dieser Woche in die neue Container-Notunterkunft auf dem Sportplatz in Rentfort-Nord einziehen. Das Areal ist fertiggestellt und bietet Obdach für 150 Menschen; fast ebenso viele, wie bereits in der benachbarten Sporthalle beherbergt werden. „Wir melden dem Land für Mittwoch, dass die Unterkunft bezugsfertig ist“, so Sozialdezernent Rainer Weichelt im Gespräch mit der WAZ.
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Darüber hinaus habe die Stadt weitere Container bestellt, um zügig weiteren Wohnraum zu schaffen. Ein zweiter Container-Standort soll entstehen, dieses Mal aber für die Gladbeck regulär zugeteilten Flüchtlinge, die bereits als Asylbewerber registriert sind. „Geeignete Standorte im Stadtgebiet werden zurzeit geprüft“, so Weichelt.
Verwaltung unter Druck
Denn die Stadt stehe unter hohem Druck. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl in Deutschland Zuflucht suchender Menschen würden Gladbeck nach dem Königsteiner Schlüssel (siehe Infobox) seit einem Monat jede Woche rund 50 zusätzliche Asylbewerber zugeteilt. Bislang sei es gelungen, diese Menschen dezentral in Wohnungen im Stadtgebiet unterzubringen. Weichelt: „Pro Wohnung etwa sechs Gäste. So dass wir jede Woche rund zehn Unterkünfte finden müssen.“
Das Land übernimmt die Verteilung
Nach dem Königsteiner Schlüssel (Steuereinnahmen, Einwohnerzahl) werden die in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt.
In den Erstaufnahmelagern stellen die Flüchtlinge einen Asylantrag, das Land übernimmt die Verteilung auf die kreisfreien Städte und Landkreise.
Diese müssen dann über die weitere Unterbringung befinden. Für diesen Schritt gibt es kein einheitliches Verfahren.
Da der Zuzug weiterer Asylbewerber nach Deutschland anhalte, müsse davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der bislang 850 Asylbewerber in Gladbeck bis Ende des Jahres auf mehr als 1000 Personen anwachse.
„Die Menschen werden uns momentan so schnell zugewiesen, dass wir die Unterbringung absehbar nicht mehr mit dem normalen Wohnungsmarkt sicherstellen können.“ Dies zu bewältigen sei eine große Herausforderung, vor der die Stadtgesellschaft im kommenden Jahr stehe.
Zentralunterkunft in Schultendorf wird erst im Frühjahr fertig
Aus diesem Grund solle das Containerdorf zeitnah zur Entlastung beitragen, „denn die im ehemaligen Verwaltungsgebäude der RBH an der Schultendorfer Talstraße geplante Zentralunterkunft für etwa 100 Menschen wird erst im kommenden Frühjahr bezugsfertig“, so Weichelt. Dass bei anhaltendem Zuteilungsdruck weitere kleine Containersiedlungen im Stadtgebiet entstehen müssen, sei derzeit nicht auszuschließen.
Zurück zu der für das Land betriebenen Container-/Turnhallen-Notunterkunft in Rentfort-Nord. Hier sei zu bemerken, „dass die Bemühungen des Landes greifen, die Zuweisungsverfahren für die erfassten Flüchtlinge zügiger voranzutreiben und die Durchlaufquote zu beschleunigen“, so Weichelt.