Gladbeck. Eine Infoveranstaltung zu Flüchtlingspolitik und Migration startete die IGBCE Brauck-Rosenhügel – auch Sozialdezernent Rainer Weichelt war zu Gast.
Sozialdezernent Rainer Weichelt geht mit Blick auf das Jahr 2016 von weiter steigenden Zahlen zugewiesener Asylbewerber in Gladbeck aus. „Die eigentliche Anstrengung liegt noch vor uns“, sagte Weichelt jetzt bei einer Informationsveranstaltung der IGBCE-Ortsgruppe Brauck-Rosenhügel zum Thema Flüchtlinge und Migration.
Derzeit leben nach Angaben des Sozialdezernenten rund 800 zugewiesene Asylbewerber in Gladbeck, etwa die Hälfte davon vom Balkan. Bis Ende 2015 werde sich die Zahl der zugewiesenen Asylbewerber voraussichtlich auf 1000 erhöhen; für die erste Jahreshälfte 2016 sei eine weitere Steigerung wahrscheinlich, unterstreicht Weichelt.
In diesen Zahlen sind jene Menschen, die in der Notunterkunft in Rentfort-Nord leben, nicht berücksichtigt. Derzeit sind dort in der Gesamtschulsporthalle 160 Flüchtlinge untergebracht. Die Kapazität der Notunterkunft ist jetzt mit Hilfe von Container-Quartieren auf 310 erhöht; der Bezug dieser neu aufgestellten Container wird nun voraussichtlich Ende nächster Woche erfolgen.
Herausforderung: Flüchtlingssituation - der Sozialdezernent warb beim Vortrag vor den IGBCE-Mitgliedern mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen für eine „Herangehensweise mit sozialem Verstand“.
Integrations-Dreiklang: Sprache, Arbeit und Kultur
Für eine gelungene Integration auch im lokalen Umfeld ist aus Weichelts Sicht folgender Dreiklang von besonderer Bedeutung: Sprache und Spracherwerb, Arbeit und Arbeitsaufnahme sowie das Kennenlernen von Kultur und Lebensalltag. Der Sozialdezernent ist optimistisch, dass sich der allergrößte Teil der Flüchtlinge und Asylbewerber integrieren wolle. „Viele der Menschen, die zu uns kommen, sind hoch motiviert; sie sind motivierter, als viele von uns das jemals in der Schule waren.“
Es kämen Menschen nach Deutschland und Gladbeck, „die willig sind, die zupacken wollen“. Insofern sei es auch zu begrüßen, dass es ihnen jetzt gesetzlich ermöglicht worden sei, auf dem Wege von Praktika Kontakte in die Berufswelt zu knüpfen.
Für die Unterbringung und Betreuung der zugewiesenen Asylbewerber hat die Stadt Gladbeck in den laufenden Haushalt rund 4,2 Millionen Euro eingestellt, wobei die Kostendeckungsquote durch Mittelzuweisungen von Bund und Land mittlerweile bei knapp unter 40 Prozent liegt.