Gladbeck. Auf dem Schlossteich in Wittringen sind wieder tote Kanadagänse gefunden worden. Die Stadt hat reagiert und hat vorsichtshalber ein Angelverbot verhängt.

Erneut trieben verendete Kanadagänse auf dem Schlossteich in Wittringen. Drei tote Tiere wurden zwischen dem vergangenen Freitag und Sonntag entdeckt, berichtet Heinrich Vollmer, Leiter des Zentralen Betriebshofes (ZBG). Damit steigt die Zahl der Vögel, deren Tod Experten Rätsel aufgibt, auf 28 – Kanadagänse und drei Stockenten.

Und wie in den Fällen um das dritte Juli-Wochenende herum stochern Fachleute immer noch im Trüben, um die Ursache für dieses mysteriöse Vogelsterben herauszufinden. Die Stadt geht daher erst einmal auf Nummer Sicher und hat die Reißleine gezogen. So lange die Ursache für das mysteriöse Geflügelsterben ungeklärt ist, gilt vorsorglich ein Angelverbot für den Schlossteich. Heute sollen entsprechende Schilder aufgestellt werden. Ordnungsdezernentin Nina Frense: „Wir wollen hier kein unnötiges Risiko eingehen und hoffen auf das Verständnis der Angler.“ Dieses Verbot gelte mindestens bis zur Vorlage eines endgültigen Untersuchungsergebnisses.

Analysen brachten bisher keine Aufklärung

Dieses Resultat, so die Hoffnungen der Stadtverwaltung, könnten neuerliche Analysen der drei verendeten Kanadagänse bringen. Vollmer sagt: „Wir haben nun selbst einen Pathologen beauftragt, der die Kadaver an verschiedene Speziallabore geschickt hat.“

Im Auftrag des Kreises Recklinghausen hatte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe in Münster die Tiere, die im Juli tot im Wasser lagen, untersucht. Die Fachleute kamen zu dem Ergebnis: Vogelgrippevirus, eine ansteckende Krankheit, Vergiftung und Gewalteinwirkung scheiden als Ursache aus. „Eine Blaualgenbelastung wurde mehrfach ausgeschlossen“, ergänzt Vollmer. Nachdem also in Münster die Ergebnisse keine Antwort brachten, „versuchen wir es noch mal selbst“. Die Stadt stehe in der Pflicht, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen.

Angelfreunde zogen Wasserproben

Am Nordparkteich, ebenfalls ein Areal, auf dem sich Kanadagänse im Gladbeck niederlassen, seien keine verendeten Kanadagänse gefunden worden, stellt Vollmer fest. Er gibt zu: „Wir haben bisher keine Hinweise auf eine mögliche Ursache.“ Die Fische im Schlossteich scheinen unversehrt zu sein: „Wer auf der Brücke steht, sieht die Karpfen schwimmen.“

Auch Lothar Komorek, erster Vorsitzender der Angelfreunde Gladbeck mit rund 400 Mitgliedern, ist nichts von Auffälligkeiten bekannt. Er meint: „Die Karpfen sind so groß wie immer, tote Fische haben wir dort nicht gesehen.“ Erst in der vergangenen Woche habe der Verein seine üblichen Wasserproben gezogen: „Es war alles in Ordnung.“