Gladbeck. . Auf „SEO“ folgt mit David Schnell ein Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Vom 24. April bis 26. Juni sind Gemälde und Grafiken in Gladbeck zu sehen.

Die „Neue Galerie Gladbeck“ setzt den Weg erfolgreicher Ausstellungen mit spannenden Künstlern der Gegenwart fort. Auf die spektakuläre „SEO“-Schau folgt mit David Schnell ein bedeutender Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule, einer Strömung der modernen Malerei.

Der gebürtige Bergisch Gladbacher (Jahrgang 1971) überlagert in seinen Bildern Landschaftsdarstellungen mit räumlichen Fiktionen. Dabei wirken seine Arbeiten wie gepixelte Landschaften in Orange-, Rot- oder Blautönen. Auffällige Farbbalken und Linien bilden ein malerisches Unterholz, das oft de Fluchtpunkt nur erahnen lässt oder ihn als entrhythmisierenden Kontrapunkt einsetzt. Claudia Cosmo, Kuratorin von „Rompone artspace“ in Köln: „Auf den Gemälden des in Leipzig lebenden Malers David Schnell ist nichts sicher.“

Gezeigt werden in der Neuen Galerie im Hauptraum acht großformatige Gemälde, die wegen ihrer Größe teilweise zweiteilig gemalt sind, sagt der technische Leiter Jens Dornheim. Im Lesesaal wiederum hängen 20 Grafiken, im Schnitt 60 mal 70 Zentimeter groß. Der Künstler wird zur Vernissage anreisen, zudem lädt die Galerie am 12. Juni zu einem Künstlergespräch ein wie 2010 zur Finissage mit „SEO“. Dornheim: „Die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest, klar ist aber, dass nach dem Interview der Kuratorin Claudia Cosmo, die auch den Gesprächsabend moderiert, das Publikum Fragen an den Künstler richten kann.“

Schnells Eindrücke aus Rom spiegeln sich in Gladbeck wider

Dornheim selbst ist riesig gespannt auf die Ausstellung. Er hat bislang zwei Arbeiten von David Schnell auf der Art Cologne gesehen. „Beeindruckend. Es ist eben so, die Bilder haben eine noch andere Qualität, wenn man sie live sieht und nicht nur im Katalog. Sie sind kraftvoll und energetisch, es wird zudem dekonstruiert“, sagt Dornheim. Kurzum: „Eine andere Art der Landschaftsmalerei.“

So setzen seine Bilder die Abstraktion mit konkreten Raum- und Naturerlebnissen in Beziehung. Zusätzlich betont wird der flirrende Zustand des Gezeigten durch die spezielle Farbgebung. Sie reicht von monochromen Darstellungen bis hin zu prismenartigen Brechungen. Das Verfremden, Auflösen, Zersetzen und anschließende Verbinden ist Zeichen des prozesshaften Vorgehens des Künstlers, der 2013 ein Stipendium der Villa Massimo Rom erhielt, eine der wichtigsten Auszeichnungen Deutschlands für herausragende Künstler.

Malerische Auseinandersetzung mit barocken römischen Kirchen

Aus dem Italienischen kommt auch der Ausstellungstitel „Via“, was auf den künstlerischen Weg hinweisen soll. Schnells Eindrücke aus Rom spiegeln sich in Gladbeck wider. Die Arbeiten hier zeigen auch seine malerische Auseinandersetzung mit barocken römischen Kirchen und Plätzen. Jens Dornheim jedenfalls ist sicher, dass „die Gladbecker viel Freude an den Bildern von Schnell haben werden“.

Vernissage am 24. April

Die Vernissage findet am Freitag, 24. April, um 19.30 Uhr in der Neue Galerie Gladbeck statt. In das Werk von David Schnell führt Claudia Cosmo, Kuratorin POMPONE artspace (Köln), ein. Neue Galerie Gladbeck, Bottroper Straße 17, 45964 Gladbeck. Telefon 02043/ 3198371, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 15 bis 20 Uhr. www.neue-galerie-gladbeck.de