Gladbeck. . Der Neugestaltung des Rathausparks ist fast vollendet. Einige der Skulpturen stehen nicht mehr am gewohnten Platz. Ein kleiner Rundgang.

Noch leuchtet nichts im Rathauspark (die LED-Lichtinstallationen wurden aber schon einmal probeweise eingeschaltet), für den neuen Wasserspielplatz passt das Wetter gerade nicht besonders gut, aber ansonsten ist die Umgestaltung der kleinen grünen Oase mitten in der Stadt abgeschlossen. 870 000 Euro sind dort im Rahmen des Innenstadtumbaus investiert worden.

„Bleibt der Tausendfüßler hier stehen?“, wollte jüngst ein WAZ-Leser wissen. Ja, das Bürgerprojekt aus dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010, schlängelt sich jetzt auf der Wiese neben dem Hallenbad. Deutlich kürzer ist er geworden, hat zwei Drittel seiner ehemals 45 Meter verloren. „Der neue Standort und die Verkürzung waren ein Kompromiss nach der Bürgerbeteiligung“, sagt Ellen Breuckmann, Planerin im Ingenieuramt und Bauleiterin beim Umbau des Rathausparks. „Es gab neben den Fans des 1000-Füßlers auch etliche Leute, die ihn als Schandfleck empfunden haben.“

Derzeit baumeln an dem Tier nur vier Stahlbeine. Ein Großteil seiner von Bürgern gebastelten Beine sind im Laufe der Jahre verschwunden oder verrottet. „Die Exemplare, die noch brauchbar sind, haben wir eingelagert“, sagt Kulturamtsleiterin Gabriele Stegemann. Ob sie wieder angehängt werden, ob es noch einmal eine Bastelaktion für neue Beine gibt, oder ob der Tausendfüßler künftig ein fußloses Dasein fristet, sei noch nicht entschieden.

"Dieter Wegener hat geholfen, die Skulpturen anzuordnen"

In seiner Nachbarschaft hat das „Kunstkabinett“ des israelischen Malers und Bildhauers Ernst Menachem Buchbinder einen neuen Standort gefunden. Die Eisenskulpturen fristeten früher am ehemaligen Gesundheitsamt eher ein Schattendasein, waren nach dessen Abriss eingelagert und sind jetzt ein Blickfang. „Der Gladbecker Dieter Wegener, ein Bekannter der Familie Buchbinder, hat uns geholfen, die Skulpturen optimal anzuordnen“, betont Gabriele Stegemann.

Auf der Wiese vor der Neuen Galerie sind die „Steinzeitsteine“, die 1982 im Rahmen eines Workshops der Künstler Claus Harnischmacher, Alfons Kunen und Alois Maruschek unter Mitwirkung von Bürgern entstanden sind, vom Zentrum ein paar Meter nach Osten an den Weg gerückt. Die Wiese soll frei bleiben für Events wie das Open-Air-Kino.

Einiges ist auch an seinem alten Standort geblieben

Die Polyester-Säule des Künstlers Gottfried Kappen und der „Stein des Bergmanns“ von Anatol Herzfeld sind an ihren Standorten geblieben, ebenso die Beton-Stele von Gido Jendritzko vor dem Hallenbad.

Um den „Skulpturenpark“ zu komplettieren, fehlen nur noch erklärende Hinweistafeln. Sie sollen, kündigt die Kulturamtsleiterin an, im Frühjahr angebracht werden und in naher Zukunft auch mit QR-Codes ausgestattet werden.

Der Skulpturenpark

Auch der Riesener-Brunnen zwischen Altem und Neuen Rathaus  gehört zur städtischen Kunst im öffentlichen Raum. Zwei Anlässe gab es im Juli 1976 für den Verkehrsverein, der Stadt diesen Bronze-Brunnen des Bildhauers Leo Neumann zu schenken: Erstens feierte Gladbeck die wiedererlangte Selbstständigkeit nach einem Jahr Groß-Bottrop. Zweitens wurde der weltberühmte Möbelkünstler Johann Heinrich Riesener am 11. Juli 1734 in der St. Lamberti-Kirche getauft. Bis 1934 ging die Welt davon aus, dass Riesener in Mönchengladbach geboren wurde. Dann folgte Dr. Ludwig Bette dem Hinweis eines Kunsthistorikers und gab der Stadt Gladbeck mit historischen Nachweisen ihren größten Sohn wieder zurück.
Auch der Riesener-Brunnen zwischen Altem und Neuen Rathaus gehört zur städtischen Kunst im öffentlichen Raum. Zwei Anlässe gab es im Juli 1976 für den Verkehrsverein, der Stadt diesen Bronze-Brunnen des Bildhauers Leo Neumann zu schenken: Erstens feierte Gladbeck die wiedererlangte Selbstständigkeit nach einem Jahr Groß-Bottrop. Zweitens wurde der weltberühmte Möbelkünstler Johann Heinrich Riesener am 11. Juli 1734 in der St. Lamberti-Kirche getauft. Bis 1934 ging die Welt davon aus, dass Riesener in Mönchengladbach geboren wurde. Dann folgte Dr. Ludwig Bette dem Hinweis eines Kunsthistorikers und gab der Stadt Gladbeck mit historischen Nachweisen ihren größten Sohn wieder zurück. © Lutz von Staegmann
Noch eine Ansicht vom Riesener-Brunnen. Diesmal mit dem Alten Rathaus im Hintergrund.
Noch eine Ansicht vom Riesener-Brunnen. Diesmal mit dem Alten Rathaus im Hintergrund. © Lutz von Staegmann
Nicht im „Skulpturenpark“, aber nur ein paar Schritte davon entfernt, vor dem Eingang zur Stadthalle, steht die 2,70 m hohe Stele „Die Kraft des Wachstums“ des Bildhauers und Lichtplastikers Prof. Heinz Mack aus Mönchengladbach. Sie ist aus rosafarbenem portugiesischem Estremoz-Marmor und steht als Sinnbild für Kraft und Wachstum. Gekauft wurde sie nach der Fertigstellung des Ensembles aus Jugendzentrum, Stadtbücherei und Stadthalle ende der 1980er Jahre.
Nicht im „Skulpturenpark“, aber nur ein paar Schritte davon entfernt, vor dem Eingang zur Stadthalle, steht die 2,70 m hohe Stele „Die Kraft des Wachstums“ des Bildhauers und Lichtplastikers Prof. Heinz Mack aus Mönchengladbach. Sie ist aus rosafarbenem portugiesischem Estremoz-Marmor und steht als Sinnbild für Kraft und Wachstum. Gekauft wurde sie nach der Fertigstellung des Ensembles aus Jugendzentrum, Stadtbücherei und Stadthalle ende der 1980er Jahre. © Lutz von Staegmann
Die Stele vor der Stadthalle.
Die Stele vor der Stadthalle. © Lutz von Staegmann
Die Stele vor dem Hallenbad im Rathauspark stammt vom Bildhauer Gido Jendritzko. Die Stadt kaufte sie nach der Fertigstellung des neuen Bades im Jahre 1966, und weil das Budget für Bronze oder Naturstein nicht ausreichte, gestaltete der Künstler die fünf Meter hohen Säulen in Beton.
Die Stele vor dem Hallenbad im Rathauspark stammt vom Bildhauer Gido Jendritzko. Die Stadt kaufte sie nach der Fertigstellung des neuen Bades im Jahre 1966, und weil das Budget für Bronze oder Naturstein nicht ausreichte, gestaltete der Künstler die fünf Meter hohen Säulen in Beton. © Lutz von Staegmann
Steinkunst vorm Hallenbad.
Steinkunst vorm Hallenbad. © Lutz von Staegmann
Der Eingangsbereich vom Hallenbad ist neu gestaltet.
Der Eingangsbereich vom Hallenbad ist neu gestaltet. © Lutz von Staegmann
Die „Steinzeitsteine“ aus Tuffstein, die jetzt von der Mitte an den Rand der Wiese vor der Neuen Galerie versetzt wurden, entstanden im Jahr 1982. In einem Workshop mit dem Thema „Steinzeit ins Gedächtnis der Erde“ stellten die Bildhauer und Grafiker Claus Harnischmacher (Bonn), Alfons Kunen (Recklinghausen) und Alois Maruschek (Brühl) die Skulpturen zusammen mit Gladbecker Bürgern her. Sie tragen gemalte, geritzte und gravierte Zeichen, Ornamente und Symbole, wie sie aus vorzeitlicher Kunst bekannt sind.
Die „Steinzeitsteine“ aus Tuffstein, die jetzt von der Mitte an den Rand der Wiese vor der Neuen Galerie versetzt wurden, entstanden im Jahr 1982. In einem Workshop mit dem Thema „Steinzeit ins Gedächtnis der Erde“ stellten die Bildhauer und Grafiker Claus Harnischmacher (Bonn), Alfons Kunen (Recklinghausen) und Alois Maruschek (Brühl) die Skulpturen zusammen mit Gladbecker Bürgern her. Sie tragen gemalte, geritzte und gravierte Zeichen, Ornamente und Symbole, wie sie aus vorzeitlicher Kunst bekannt sind. © Lutz von Staegmann
Der Weg hinterm Neuen Rathaus durch den Rathauspark.
Der Weg hinterm Neuen Rathaus durch den Rathauspark. © Lutz von Staegmann
Die Polyester-Säule des Künstlers Gottfried Kappen ist ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch. Sie erzählt Gladbecks Historie von den Wildpferden an der Gladebeke über die alte Zwiebelturm-Dorfkirche bis hin zu den ersten Hochhäusern. Der Verkehrsverein schenkte die Säule den Bürgern zum 50-Jahre-Jubiläum der Stadt.
Die Polyester-Säule des Künstlers Gottfried Kappen ist ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch. Sie erzählt Gladbecks Historie von den Wildpferden an der Gladebeke über die alte Zwiebelturm-Dorfkirche bis hin zu den ersten Hochhäusern. Der Verkehrsverein schenkte die Säule den Bürgern zum 50-Jahre-Jubiläum der Stadt. © Lutz von Staegmann
Die Kappen-Säule.
Die Kappen-Säule. © Lutz von Staegmann
Die Säule erzählt Gladbecks Historie von den Wildpferden an der Gladebeke über die alte Zwiebelturm-Dorfkirche bis hin zu den ersten Hochhäusern.
Die Säule erzählt Gladbecks Historie von den Wildpferden an der Gladebeke über die alte Zwiebelturm-Dorfkirche bis hin zu den ersten Hochhäusern. © Lutz von Staegmann
Auf der Wiese neben dem Hallenbad hat das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen des israelischen Malers und Bildhauers Ernst Menachem Buchbinder jetzt einen deutlich augenfälligeren Standort als früher am alten Gesundheitsamt. Das Ensemble besteht aus fünf Figuren: Schrei, Braut, Großer Bruder, Geburt des Atoms und Harfenspieler. Der Künstler wollte nach eignem Bekunden „Schönheiten der Natur einfangen“, sich aber auch „gegen Missstände in unserer Gesellschaft aussprechen“. Die Stadt hat das Ensemble 1983 angeschafft.</p><p>Im Hintergrund ist der 1000-Füßler aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010 zu sehen, zurzeit nur mit vier Stahlbeinen ausgestattet. Ob das so bleibt oder ob in absehbarer Zeit wieder an allen Elementen originelle Beine baumeln, ist noch nicht klar.</p>
Auf der Wiese neben dem Hallenbad hat das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen des israelischen Malers und Bildhauers Ernst Menachem Buchbinder jetzt einen deutlich augenfälligeren Standort als früher am alten Gesundheitsamt. Das Ensemble besteht aus fünf Figuren: Schrei, Braut, Großer Bruder, Geburt des Atoms und Harfenspieler. Der Künstler wollte nach eignem Bekunden „Schönheiten der Natur einfangen“, sich aber auch „gegen Missstände in unserer Gesellschaft aussprechen“. Die Stadt hat das Ensemble 1983 angeschafft.

Im Hintergrund ist der 1000-Füßler aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010 zu sehen, zurzeit nur mit vier Stahlbeinen ausgestattet. Ob das so bleibt oder ob in absehbarer Zeit wieder an allen Elementen originelle Beine baumeln, ist noch nicht klar.

© Lutz von Staegmann
Im Hintergrund ist der 1000-Füßler aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010 zu sehen, zurzeit nur mit vier Stahlbeinen ausgestattet. Ob das so bleibt oder ob in absehbarer Zeit wieder an allen Elementen originelle Beine baumeln, ist noch nicht klar.
Im Hintergrund ist der 1000-Füßler aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010 zu sehen, zurzeit nur mit vier Stahlbeinen ausgestattet. Ob das so bleibt oder ob in absehbarer Zeit wieder an allen Elementen originelle Beine baumeln, ist noch nicht klar. © Lutz von Staegmann
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen.
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen. © Lutz von Staegmann
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen.
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen. © Lutz von Staegmann
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen.
Das Kunstkabinett aus Schmiedeeisen. © Lutz von Staegmann.
Kulturamtsleiterin Gabriele Stegemann führte uns durch den Rathauspark.
Kulturamtsleiterin Gabriele Stegemann führte uns durch den Rathauspark. © Lutz von Staegmann
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