Gladbeck/Recklinghausen. Weder in Gladbeck noch in irgendeiner anderen Stadt des Kreises Recklinghausen wird es das „Tübinger Modell“ geben. Das Land plant etwas anderes.

Das Tübinger Modell, für das der Kreis Recklinghausen sein Interesse beim Land bekundet hatte, wird es vorerst nicht geben – weder in Gladbeck noch sonst im Kreis. Landrat Bodo Klimpel hatte das Interesse des Kreises bekundet, muss nun aber feststellen, dass das Land NRW unter „Modellprojekt“ etwas anderes versteht als das Tübinger Modell.

Das NRW-Wirtschaftsministerium habe inzwischen seine Kriterien für das kommunale Modellprojekt „Digitalisierung hilft bei der Öffnung des gesellschaftlichen Lebens“ an Kreise und Städte übermittelt, so die Kreisverwaltung in einer Mitteilung. Danach gehe es aber nicht um die flächendeckende Öffnung einer Region wie in Tübingen, sondern um klar abgrenzbare Bereiche wie Einkaufszentren.

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Landrat Klimpel: Wir behalten die Entwicklung im Blick

„Wir hätten uns als Modellregion ähnlich der Stadt Tübingen eine kreisweite Öffnung unter bestimmten Kriterien gut vorstellen können. Das ist aber nun nicht Ziel des Modellprojektes“, erklärt Landrat Bodo Klimpel. Der Kriterienkatalog des Landes spreche vielmehr von „herausragenden, abgrenzbaren Einzelobjekten“.

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Hinzu kämen zwei Punkte, die laut Land die Umsetzung stoppen: Ein diffuses Ausbruchsgeschehen und eine steigende Inzidenz gegenüber dem Landesdurchschnitt. Beides, so Klimpel, liege im Kreisgebiet vor. Der Kreis und seine zehn Städte werden die Entwicklungen aber weiterhin im Blick behalten, so der Landrat. Durch die Test-Option anstelle der Notbremse sei „ein kleiner Schritt in Richtung einer sicheren Öffnung“ bereits geschehen.

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Kreis Recklinghausen will Kooperation mit der Luca-App

Und auch für die Nutzung von Kontakt-Apps schaffe die Kreisverwaltung aktuell die Voraussetzung, heißt es in der Mitteilung weiter. So soll es eine Kooperationsvereinbarung mit der Luca-App geben und auch mit dem lokalen Anbieter der App Chekko aus Herten fänden Gespräche statt. Klimpel: „Wir bleiben am Ball und werden weiterhin jede Möglichkeit ergreifen, um das Beste für unsere Bürgerinnen und Bürger in dieser schwierigen Zeit herauszuholen.“