Ruhrgebiet. Der 6. Vivawest-Marathon durch die vier Ruhrgebietsstädte Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop und Essen endet mit einem Gewitter und Starkregen.

Zum Glück sind bereits fast alle Läufe absolviert und die meisten Teilnehmer im Ziel als um 15.16 Uhr ein heftiges Gewitter mit Starkregen über dem Revier aufzieht. Die bis dahin noch nicht eingetroffenen Nachzügler des Marathon-Laufs werden vorsichtshalber von der Strecke geholt. Nach dem Motto: Lieber ein Ende ohne Schrecken als mit.

Noch bei den Starts am Morgen macht sich der Veranstalter ganz andere Sorgen. Wie kommen die Aktiven mit der Hitze im Mai und der drückenden Schwüle klar? Erstaunlich gut, stellt sich im Laufe des Tages heraus. Offiziell gemeldet für alle Wettbewerbe des 6. Vivawest-Marathon sind 9519 Menschen.

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Der Malteser Hilfsdienst fordert die Sportler auf, ihre Rennen in vernünftigem Tempo zu bestreiten und unterwegs viel zu trinken. Tipps, die Wirkung zeigen. Auf und neben der Strecke werden keine gravierenden Notfälle bekannt. "Wir hatten nicht mehr Einsätze als im vergangenen Jahr", sagt Pressesprecher Patrick Kriege in einer ersten Bilanz.

Der Marathon über 42,195 Kilometer mit Start und Ziel in Gelsenkirchen ist jedes Jahr die Königsdisziplin beim Vivawest-Event. Der Lauf verbindet die Städte Gelsenkirchen, Essen, Gladbeck und Bottrop. Die Strecke führt vorbei an Zechensiedlungen, alten Fördertürmen und Industriekultur. Diesmal geht es allerdings mit 23 Minuten Verspätung los. Zur offiziellen Startzeit um 9.30 Uhr fehlt irgendwo ein Streckenposten. Erst als Ersatz gefunden ist, gibt die Gelsenkirchener Polizei grünes Licht für den Startschuss.

Knapp dreieinhalb Stunden später läuft der Marathon-Favorit jubend durch das Ziel. Elias Sansar (LG Lage), Vorjahreszweiter und Vivawest-Champion 2016, siegt in 2:26:16 Stunden vor Tilahun Babsa (Spiridon Frankfurt) in 2:28:31 Stunden und Nikki Johnstone (Großbritannien) in 2:28:44 Stunden. Sansar bleibt 19 Sekunden hinter dem Streckenrekord von Florian Neuschwander aus dem Vivawest-Premierenjahr 2013.

Elias Sansar der strahlende Marathon-Sieger

Der strahlende Sieger Elias Sansar aus Detmold im Ziel. Er gewinnt den Vivawest-Marathon über 42,19 Kilometer.
Der strahlende Sieger Elias Sansar aus Detmold im Ziel. Er gewinnt den Vivawest-Marathon über 42,19 Kilometer. © Olaf Ziegler | FUNKE Foto Services GmbH

„Wir sind zwar auch hohe Temperaturen gewöhnt, aber hinten raus war es schon anstrengend. Umso glücklicher bin ich, dass ich gewonnen habe. Das Feld war sehr ausgeglichen und wir waren lange mit fünf, sechs Läufern eng beieinander. Mir hat es unheimlich Freude gemacht, beim VIVAWEST-Marathon wieder dabei zu sein“, berichtet der stolze Sieger Elias Sansar im Ziel.

Dioni Gorla vom ART Düsseldorf setzt sich im Frauen-Marathon in 3:00:36 Stunden vor der Dortmunderin Angela Mösch (3:05:31 Stunden, LG Deiringsen) und der Titelverteidigerin Sigrid Bühler vom LAZ Puma Rhein-Sieg (3:15:15 Stunden) durch.

Hier geht's zur Siegerliste und den Ergebnissen aus den Vorjahren.

Auf unserer Spezialseite berichten wir kompakt über das Vivawest-Lauffest 2018.

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Außerdem auf dem Programm: der Halbmarathon, eine Jedermann-Marathonstaffel und eine Marathonstaffel für Firmen sowie der WAZ-10-Kilometer-Lauf von Gladbeck nach Gelsenkirchen. Für den Nachwuchs gibt's den Evonik-Schulmarathon. Schülerinnen und Schüler laufen dabei auf der offiziellen Marathonstrecke einige Teilabschnitte zwischen 5,3 und 9,7 Kilometer.

Ein Bergmann beim Glückauf-Zukunft-Lauf.
Ein Bergmann beim Glückauf-Zukunft-Lauf. © Lutz von Staegmann/ Funke Foto Services

Ein besonderes Event ist der „Glückauf-Zukunft-Lauf!“ von Bottrop nach Gelsenkirchen. Die Teilnehmer laufen vom Standort Prosper II des Bergwerks Prosper-Haniel auf einer zirka 11 Kilometer langen Strecke zum Ziel an der Zeche Nordstern. 1000 Bergleute aus regionalen Betrieben sollen mitmachen.Der 70 Mann starke Ruhrkohle-Chor singt unmittelbar vor dem Startschuss gemeinsam mit den Läufern und Zuschauern das „Steigerlied“ im Startbereich in Gelsenkirchen. Das Spektakel wird auf einer LED-Wand nach Bottrop übertragen.

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Weiteres Highlight wird der Weltrekordversuch von Hendrik Pfeiffer aus Gelsenkirchen sein. Der 25-Jährige will, den bisherigen offiziellen Guinness World Record „Schnellster Halbmarathon im Anzug (männlich)“, aufgestellt von Michael Tozer in 1:18:10 Stunde, unterbieten. Wir begleiten ihn mit der Videokamera. Die WAZ ist an allen neuralgischen Punkten des Vivawest-Marathons dabei. Hier geht's zu unserer Spezialseite.

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Und auch am Rande der Läufe ist eine Menge los. Zwölf Bands aus den vier Revier-Städten heizen den Zuschauern musikalisch ein. Unterwegs sind verschiedene Fanpoints eingerichtet. Auf der Fanmeile am Nordsternplatz vor der Vivawest-Zentrale lädt der Hauptsponsor zu einem großen Familienfest ein.

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Das Epizentrum der Mega-Veranstaltung ist die Innenstadt von Gelsenkirchen. Hier werden am Sonntagnachmittag im Ziel an der Overwegstraße/Ecke Rolandstraße die Ruhrgebiets-Meisterin und Ruhrgebiets-Meister gekürt. Die schnellste Marathonläuferin und der schnellste Marathonläufer, die aus dem Ruhrgebiet kommen werden jeweils mit einem Geldpreis prämiert. Wo Sie alle Teilnehmer an der Strecke anfeuern können? Hier steht's.

Der Vivawest-Marathon im Zeitraffer

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