Gelsenkirchen. Mehrere zehntausend Besucher strömen in die Gelsenkirchener Innenstadt, viele nutzen den Sonntag zum Einkauf. Das Showprogramm lockt Massen vor die Bühnen. Nach einem Countdown aus tausenden Kehlen wird die Innenstadt illuminiert.

Es war ein ebenso steter wie breiter Strom gut gelaunter Menschen, der sich da ab Mittag Stunde um Stunde zwischen dem neuem Hans-Sachs-Haus und dem Bahnhofsvorplatz eine Bahn suchte. Über ihm Sonne satt und blauer Himmel bis in die Abendstunden, dazu ein leichter Wind bei etwa 20 Grad. Eigentlich eine Sommerszenerie. Nichtsdestotrotz markierten der verkaufsoffene Sonntag nach Halloween und die Aktion „1000 Lichter in der City“ mit dem traditionellen Winterlicht über der Bahnhofstraße den Start ins Weihnachtsgeschäft.

Ein Auftakt nach Maß. Vor den Bühnen am Neumarkt und am Bahnhofsvorplatz tummelten sich die Besucher, kaum ein Stuhl in den Cafés auf und ab der Bahnhofstraße blieb leer und auch der Einzelhandel dürfte auf seine Kosten gekommen sein – oder noch kommen, die Geschäfte waren voll, viele Kunden verließen sie mit dicken Tragetaschen. „Mehrere zehntausend Besucher sind gekommen“, freute sich Citymanagerin Angela Bartelt und schätzte, dass es so voll wie zuletzt beim Bauernmarkt gewesen ist – mindestens.

„1000 Lichter“-Ereignis erstmals in Eigenregie organisiert

„Fünf, vier, drei, zwei, eins“, zählten Tausende lauthals den Countdown zusammen mit Bürgermeisterin Martina Rudowitz (SPD) und den zwölf Sponsoren auf der Neumarktbühne runter, gefolgt von ebenso vielen „Ahs“ und „Ohs“, als der kugelige rote Knopf den Strom für die bunte Citybeleuchtung freigab. Neu ist in diesem Jahr: Auch die Häuser rund um den Neumarkt sind illuminiert – bis Mitte November tauchen sie den Platz in bunte Farben, täglich von 16.30 bis 21.30 Uhr. Ein optischer Zugewinn.

Mehr möglich gemacht hat das Citymanagement auch in Sachen Feuershow. Das „1000 Lichter“-Ereignis erstmals in Eigenregie zu stemmen, schont die knappen Ressourcen und machte es so möglich, gleich „sechs Feuerkünstler aus Hamburg und Bremen mit ihrer Show ins Revier“ zu holen – Spice heißt das Ensemble. Akrobatik, Tanz dazu züngelnde Flammen – spektakulär und zugleich wunderschön anzusehen.

Apropos Unterhaltung: Auch hier hatten die Veranstalter viele Pfeile im Köcher. Und damit ins Schwarze getroffen. Ob Indie-Pop, Bluesrock, Jazz, Funk, Gospel, Dixie oder Salsa – zu jeder Stunde gab es an beiden Bühnen reichlich auf die Ohren. Und da das Auge bekanntlich mitisst, stillten bunt kostümierte Tanzgruppen, Walking-Acts, und -Bands auch diesen Hunger – von etlichen Essständen abgesehen. Selbst der Wind hatte später ein Einsehen und machte dem Feuerwirbel der Spice-Artisten am Höhepunkt ihrer heißen Show keinen Strich durch die Rechnung.

Winterlichter 2014/2015 – das hat(te) Strahlkraft.