Gelsenkirchen. Putzen, Laub fegen, Einkäufe erledigen: Schüler des Gelsenkirchener Gauß-Gymnasiums bieten ihre Dienste gegen Bares an, um ihre Party zum Schulabschluss zu finanzieren. In den nächsten Wochen wollen 24 von ihnen vollen Einsatz zeigen, wenn sie für Haushaltsdienste gebucht werden.
Das Ziel ist klar definiert, der Weg dahin aber steinig. Sicher ist bislang: Es wird arbeitsreich und kostspielig. 20.000 Euro, rechnen die künftigen Gauß-Abiturienten, müssen sie zusammenbekommen, um ihren Schulabschluss gebührend zu feiern. Die Riesenparty soll im Juni 2015 steigen. Das Abiball-Komitee beschäftigt sich längst mit der Planung für Raum und Catering, DJ und Security. Bleibt die Finanzfrage. Doch auch hier haben die Schülerinnen und Schüler konkrete Vorstellungen, wie sie den Etat-Topf auffüllen wollen – mit waschen und putzen, Laub fegen, Rasen mähen, Einkäufen für Senioren oder Spaziergangs-Begleitung, mit Hunde-Sitting und und und.
Die Idee hat bei Abiturienten in Dorsten zum Erfolg (und zu entsprechenden Einnahmen) geführt. Warum also nicht auch am Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium in Bulmke-Hüllen?, dachten sich die Oberstufen-Akteure. Und deshalb bieten die Gymnasiasten jetzt ihre Haushalts-Dienste an.
Fünf Euro Mindest-Stundenlohn, Spenden werden gerne genommen
24 von 69 angehenden Abiturienten ziehen mit. „In den nächsten vier Wochen wollen wir Vollgas geben – dann kommt eine Klausurphase. Wenn es gut läuft, machen wir danach weiter“, sind sich Maren Bredenbrock, Katherina Baron und Fiona White einig. Der Putzplan steht: „Wir sind von 16 bis 19 Uhr täglich erreichbar und bieten verschiedene Arbeitszeiten an“, erklärt Maren und verspricht: „Einer von uns wird immer Zeit haben.“ Wenn man solch ein Angebot mache, „dann richtig. Da zieht jeder mit“, sagt Katharina. Und die Bezahlung? „Wir haben uns überlegt, dass wir mindestens 5 Euro pro Stunde verlangen. Alles darüber hinaus darf gerne gespendet werden“, erklären die Gymnasiasten. Den Gesamtverdienst kalkulieren die Schüler bislang eher bescheiden. „Wir hoffen, dass wir es auf mindesten 500 Euro bringen. und rechnen, dass jeder von uns dreimal im Einsatz ist.“
Bis zur angesetzten Gesamtsumme fehlen dann noch diverse Tausender, doch leer ist die Abi-Kasse längst nicht mehr. „Wir haben schon etwa 2500 Euro zusammen“, sagt Maren, „und wir rechnen ja auch noch mit Spenden und Sponsoren“. Ein Spendenlauf steht noch aus, beim Ehemaligentreff oder auch bei Vorabi-Partys wird noch Geld fließen. Die nächste steht übrigens Ende November im V-danceclub an.
Die Organisation des Abiballs ist Sache der Schüler
Mit Nebenjobs kennen sich übrigens bereits etliche der Gauß-Abiturienten aus, die jetzt gegen Bares in Haus und Hof mit anpacken wollen: Von den 24, die bei der Aktion mitmachen, verdient knapp die Hälfte eigenes Taschengeld: mit Nachhilfe und Lernförderung, Putzjob oder Reitunterricht.
„Unsere Schüler sind sehr kreativ, wenn es darum geht, Geld zu sammeln. Gerade diese Stufe ist besonders effektiv und lebendig, das ist eine gute Sache“, freut sich Hans-Jürgen Wielk. Der Schulleiter betont: „Die Organisation des Abiballs ist Sache der Schüler. Da mischen wir uns nicht ein.“
Kontakt und Vermittlung der Schüler-Dienste (zwischen 16 und 19 Uhr) unter: T. 01766 42 59 289 oder 0163 927 48 40; E-mail an: abi2015-gauss@gmx.de