Gelsenkirchen. . Pannen bei Beerdigungen - in Gelsenkirchen scheinen sie öfter zu passieren. Auf dem dortigen Südfriedhof erlebte eine Trauergesellschaft jetzt Unangenehmes bei einer Sarg-Bestattung. Erst wurde das Grab verwechselt und dann fehlten die nötigen Utensilien, um den Sarg unter die Erde zu bringen.
Einen Angehörigen zu verlieren ist schlimm genug. Den Verstorbenen aber nicht wie geplant begraben zu können, macht die Situation für die Betroffenen noch belastender. Genau das ist Ulrich Jürgens am Freitag vergangener Woche auf dem städtischen Südfriedhof passiert. Als die Trauergemeinde an der Grabstelle angekommen war, fehlten dort die Seile und die Bohlen zum Hinablassen des Sarges.
„Unserer Familie ist das jetzt schon zum zweiten mal passiert, sonst hätte ich mich gar nicht an die Presse gewandt“, sagt ein immer noch aufgebrachter Ulrich Jürgens. „Meine Gattin bekam am Grab ihrer Cousine fast einen Weinkrampf, weil sie die gleiche Situation vor drei Jahren bei der Bestattung ihrer Mutter erlebt hat“, beklagt Ulrich Jürgens.
Beisetzung erfolgte mit Verspätung
Beim neuerlichen Fall sei die Grabstelle weder ausgekleidet gewesen, noch befand sich die übliche Erde mit der Schaufel am Grab. Mit den „Schönheitsfehlern“ war es aber nicht getan. Der Sarg konnte nicht hinabgelassen werden, weil auch Seile und Holzbohlen über der Familiengruft fehlten. „Eine Durchführung der Bestattung war also zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.“ Schon auf dem Weg zur Grabstelle wurde Ulrich Jürgens stutzig: „Der Kranzwagen, der weit vorgefahren war, bog in einen anderen Weg ein.“ Laut Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne war ganz in der Nähe ein weiteres Grab ausgehoben, so dass es offenbar zur Verwechslung kam.
Erst mit Verspätung konnte die Beisetzung erfolgen. Die unangenehmen Minuten bis dahin beschreibt Ulrich Jürgens so: „Nachdem der Pfarrer zur Überbrückung das Grab segnete, fuhr nach etwa 15 Minuten ein Klein-LKW den Hauptweg entlang. Wir hörten es irgendwo klappern. Nach weiteren fünf Minuten kam dann dieser LKW zur Grabstätte. Bedienstete luden die Bohlen und Seile ab und legten sie über das Grab.“
Alle Schilderungen räumen die Gelsendienste als Fehler ein. „Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler, aber das war ein Fehler, der einfach nicht passieren darf“, so Tobias Heyne, der sich im Namen der Gelsendienste bei den Angehörigen entschuldigen möchte. Dass der Familie so etwas schon einmal passiert sei, mache den Vorfall umso bedauerlicher. „Wir nehmen das zum Anlass, noch einmal auf die besondere Sorgfalt hinzuweisen.“