Gelsenkirchen. Die Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Uwe Kubiak sind bis auf den letzten Millimeter genau ausgeklügelt. Ab Sonntag, 26. Oktober, widmet das Kunstmuseum dem 1955 in Aachen geborenen Künstler eine Einzelschau.
Was auf den ersten Blick wie ein nervös flirrendes Wimmelbild wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als penibel durchkonstruierte Tuschezeichnung voller streng geometrischer Formen und Figuren. Die Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Uwe Kubiak sind bis auf den letzten Millimeter genau ausgeklügelt. Ab Sonntag, 26. Oktober, widmet das Kunstmuseum dem 1955 in Aachen geborenen Künstler eine Einzelschau.
Und damit die erste museale Einzelausstellung, nachdem seine Werke zuvor vor allem in Gruppenausstellungen, in Galerien und auf Messen präsent waren. Museumsdirektorin Leane Schäfer plant diese Schau allerdings als Initialzündung für eine längst geplante Ausstellungstournee: „Die Kontakte mit weiteren Häusern sind bereits geknüpft.“
Uwe Kubiak, der von 1977 bis 1984 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Christian Megert studierte und 1984 dessen Meisterschüler wurde, passt perfekt ins Konzept des Kunstmuseums, widmet er sich doch in seinem Werk der sogenannten konstruktiv-konkreten Kunst. Rund zwei Dutzend Arbeiten aus verschiedenen Schaffensjahren und in unterschiedlichen Formaten geben im Kunstraum des Museums einen Einblick in seine künstlerische Entwicklung.
Halbkreise mutieren zu Flügeln
Gelsenkirchen zeigt drei große Tuschearbeiten aus den Achtzigern, ansonsten solche Werke, die am Computer entstanden sind und als hochwertige Unikatdrucke auf sogenanntem Alubond zu sehen sind. Was auf den schwarz-weißen Flächen zunächst wild und wirr erscheint, ist tatsächlich nach einer perfekten Methodik konstruiert. Der Grundgedanke des Künstlers: „Auch die Natur funktioniert nach Gesetzmäßigkeiten.“
Kubiak verwandelt scheinbar starres Ausgangsmaterial wie Kreis, Halbkreis oder Quadrat in etwas äußerst Lebendiges. Da dreht er kleine Halbkreis so lange um 15 Grad, bis Flügel übers Papier zu fliegen scheinen oder eine Figur sich schreiend erhebt. Kubiak kombiniert nach ausgeklügelter Methode geometrische Formen auf Hell-Dunkel-Feldern in immer neuen Zusammenhängen, bis am Ende ein optisch üppiges, rhythmisches Ganzes entsteht. Das erinnert teils an fein gewebte Muster. Seit zwei Jahren arbeitet Kubiak auch mit Farbe, was das Museum mit einer Arbeit dokumentiert. Der Künstler betont: „Kunst muss dazu führen, dass ich den Kopf bewege, dass das Auge einen Reiz bekommt.“ Den bekommt es in dieser Schau ganz gewiss.