Gelsenkirchen. Anfang Juni fiel der Startschuss für Bauabschnitt Nummer 3 an der Bismarckstraße – mit der angestrebten Vergrößerung der Durchfahrtshöhe im Bereich der A 42 und der Bahnline um 70 Zentimeter eine echte Herausforderung.

Just an diesem neuralgischen Punkt zwischen Parallelstraße und Albenhausenstraße, an dem sich in der Vergangenheit immer wieder mal ein Lkw festgefahren hat, steigt das Grundwasser im ungünstigsten Fall bis an die Straßenkante. Also muss ein Trog gebaut werden.

Phase 1 und damit die Vorbereitung für die schützende „Wanne“ ist abgeschlossen. Der alte Abwasserkanal ist zurückgebaut, die neue Drainage verlegt und die Hohlräume verfüllt. Es sei nahezu ein Glücksfall gewesen, dass die alte Drainage bereits porös war, sagt Diplom-Ingenieur Andreas Knolle vom Bauverwaltungsamt, der auf der markanten Baustelle für die Stadt die Mütze auf hat. „Bei der Baugrubenarbeit haben wir jeden Tag etwa 1000 Kubikmeter Wasser abgepumpt.“

Geh- und Radwege liegen künftig höher

Anfang November ist es nun soweit: rund 550 Kubikmeter Stahlbeton und zusätzlich 170 Tonnen Stahl werden mit Hochdruck unterhalb der Brücken an der Bismarckstraße verbaut. „Der Trog wird ganz klassisch betoniert“, erklärt Andreas Knolle. Der kritische Punkt ist seinen Worten zufolge die alte Bundesbahnbrücke. Die „hängt“ tiefer über der Bismarckstraße als die benachbarte A42-Brücke. Ergo ist die tiefste Trogstelle just unter der Bahnlinie.

Die heutige Durchfahrtshöhe von knapp 4 Metern wird künftig bei 4,70 Meter liegen. Und noch ein Ausblick auf die Bismarckstraße der Zukunft: „Im Endzustand liegen die Geh- und Radwege höher als die Straße“, so Knolle.

„Ein harter Winter würde uns empfindlich treffen“ 

Diplom-Ingenieur Torsten Demmert, einer der drei Geschäftsführer der federführenden Gelsenkirchener Konsta Planungsgesellschaft, gibt sich zufrieden. „Das Schlimmste haben wir überstanden.“ Für die Vermessungstechniker der Stadt hat er ein Lob parat: „Die machen das schnell und gut.“ Was besonders die Bismarcker freuen dürfte: „Wir sind zeitlich vor dem Plan.“ Allerdings schränkt Torsten Demmert auch gleich ein: „Ein harter Winter würde uns empfindlich treffen.“

Andreas Knolle erinnert an die Möglichkeit, Anregungen, Klagen oder Kritik bei der Bürgersprechstunde im Baubüro los zu werden oder sich hier aus erster Hand zu informieren. Die findet an jedem zweiten Mittwoch um 11.30 Uhr im alten DB-Gebäude statt (Zufahrt über die Parallelstraße). Nächster Termin: 29. Oktober.

Bau erfolgt in zwei Abschnitten

Die Gesamtkosten für den dritten Bauabschnitt bezifferte der damalige Stadtdirektor Michael von der Mühlen im November 2012 in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses mit 2,054 Millionen Euro. Davon sollten zirka 1,366 Millionen Euro auf den Straßenbau und 677.000 Euro auf das Trogbauwerk entfallen. Beteiligte Versorgungsträger würden sich an den Kosten des Oberbaus im Bereich des Trogs mit rund 84.000 Euro beteiligen.

Der Trog wird in zwei Schritten gebaut. Teil eins liegt auf der heutigen Baustellenseite. Für den zweiten Teil der Maßnahme wird der Verkehr dann – ebenfalls einspurig – über den dann fertig gestellten Bereich geführt. Wenn das Wetter den Planern keinen Strich durch die Rechnung zieht, ist der komplette Bauabschnitt Ende 2016 fertig gestellt.