Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Autorin Margit Kruse legt nach ihren Revier-Krimis nun ein neues Buch auf: mit „Weihnachtsgeschichten aus dem Ruhrgebiet“. Auch hier entdeckt der Leser jede Menge Lokalkolorit.
Wenn Klein-Dieter der altdeutschen Turteltaube einen ganz besonderen Heiligen Abend bereitet, wenn Sternsinger Werner das Spendengeld klaut, oder Kinder um Huhn Charlotta weinen, das am Weihnachtstag in der Suppe schwimmt, dann hat mal wieder jemand ganz genau die Menschen im Revier und ihre liebenswerten Schrullen beobachtet. Margit Kruse, Autorin aus Gelsenkirchen, erzählt in ihrem aktuellen Buch ihre „Weihnachtsgeschichten aus dem Ruhrgebiet“.
Und der Leser spürt: Die Autorin, bekennendes Kind der Region, ist hautnah dran an den Menschen. Margit Kruse, bekannt auch für ihre Revier-Krimis mit Lokalkolorit, gesteht: „Fünfzig Prozent der Erzählungen sind tatsächlich autobiografisch, der Rest ist Fantasie.“ Fantasie allerdings, die penibler Menschenkenntnis und -beobachtung entspringt. Zu lesen sind äußerst humorvolle Geschichten, einige haben allerdings einen traurig-melancholischen, einen nachdenklichen Unterton. Die von der „Weihnachtstüte“ zum Beispiel, die eine Seniorin im Haunerfeld einem jungen Mädchen schenkt, das die Kirchenzeitung austeilt. Ein bisschen wehmütig erzählt die Autorin vom klassischen Familien-Knatsch unterm Weihnachtsbaum, trotz Bowle und Kartoffelsalat. Heiter-nachdenkliche Geschichten von Enttäuschung, verflossenen Hoffnungen, aber auch von kleinen Alltagsfreuden.
2016 erscheint der vierte Fall von Kommissarin Margareta Sommerfeld
Die nostalgische Atmosphäre der Nachkriegsfeste unterstützen alte stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Fotos, ein großer Teil davon stammt aus dem Familienalbum der 1957 geborenen Autorin. Die arbeitet übrigens bereits am vierten Fall ihrer Kult-Kommissarin Margareta Sommerfeld, der 2016 unter dem Titel „Rosensalz“ erscheinen soll.
Das Buch ist im Wartberg Verlag erschienen und kostet 11 Euro. Zur Premierenlesung lädt am 25. Oktober um 15.30 Uhr die Buchhandlung Junius, Sparkassenstr. 4, ein. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter 23774.