Gelsenkirchen. Nicht nur in der Arena traten Deutsche und Iren zum Kräftemessen an. Auch in der Glückauf Kampfbahn spielten Fans beider Lager gegeneinander. Bei dem friedlichen Fantreffen stand der Spaß, nicht der sportliche Erfolg im Mittelpunkt. Dennoch freute sich der Fan Club Nationalmannschaft über den Sieg.

Länderspielatmosphäre herrschte am Dienstag nicht nur in der Arena, sondern auch in der altehrwürdigen Glückauf Kampfbahn. Vor dem Länderspiel traten Fans der irischen Nationalmannschaft gegen Fans der deutschen Nationalmannschaft zu einem Freundschaftsspiel an. Der Fan Club Nationalmannschaft hatte eingeladen. Auf der Tribüne gaben die Gäste aus Irland den Ton, auf dem Platz die Deutschen.

Erfrischend locker ließen es die Protagonisten angehen. Das deutsche Team erlaubte sich sogar mit zwölf Spielern das Kräftemessen zu beginnen. Erst nach fünf Minuten fiel das Versehen auf. Die für ihren Ideenreichtum bekannten irischen Schlachtenbummler quittierten die kuriose Szene mit „Same old Germans, always cheating“ - frei übersetzt: „Alles beim Alten bei den Deutschen, sie schummeln immer.“

Revanche gegen die Iren musste her

Immer wenn es das gegnerische Fanlager zulässt, also ebenfalls ein Team zusammen bekommt, organisiert der Fan Club Nationalmannschaft ein Match. „Wir haben heute Fans aus ganz Deutschland in der Mannschaft, einige sind sogar extra nur für das Freundschaftsspiel angereist“, so Roland Gerfin, der das Spiel organisierte. Aus Gelsenkirchen war Schalkefan Erich Alshut am Ball. Über 50 000 Mitglieder habe der Fan Club Nationalmannschaft bereits. „Gegen die Iren haben wir schon in Dublin und in Köln gespielt - allerdings gab es zwei ordentliche Klatschen“, so Roland Gerfin. Der Spaß ist bei den Begegnungen aber ohnehin wichtiger als der sportliche Erfolg.

Nachteil der Deutschen: Es gibt zwar ein paar Dauerbrenner, aber ein festes Team ist man nicht. „Da sind die Iren klar im Vorteil, die trainieren regelmäßig zusammen und sind eingespielt“, sagte Sebastian Pietsch vor dem Spiel. Erst gestern kam der 34-Jährige vom Länderspiel des DFB aus Polen zurück. Nach dem Spiel in der Arena, steht um 6 Uhr morgens schon wieder seine nächste Schicht am Flughafen in Frankfurt an. „In der Arena bin ich zum ersten mal“, so Pietsch, der, wenn es die Zeit zulässt, jedes Spiel der Deutschen besucht. Pietsch: „Einen Verein, dem ich nacheifere habe ich nicht, die Nationalmannschaft ist mein Ding.“

Einige Iren kennen Gelsenkirchen von der EM 1988

Die meisten Iren im Fanteam waren bereits vor einem Jahr in Deutschland - bei der WM-Qualifikation in Köln. „Einige haben auch Erinnerungen an Gelsenkirchen, wir haben hier ja 1988 bei der Europameisterschaft gespielt“, sagt der Coach des Fanteams, Gary Malone. Der 35-Jährige ist aus Dublin angereist. „Ungefähr die Hälfte von uns wohnt in Essen, die andere in Gelsenkirchen“, so Malone. Auf der Tribüne sorgten 50 irische Schlachtenbummler für Stimmung, auf dem Platz dominierten die Deutschen und gewannen 4:2. Die Revanche für die beiden Niederlagen war damit perfekt.