Gelsenkirchen. Im Gelsenkirchener Filmprojekt “Made in Germany“ zeigen junge Laienschauspieler die trostlose Zukunft Deutschlands des Jahres 2048. Im Sci-Fi-Streifen geht es um Kinderarbeit und um Zeiten, ohne Gesetze und sichere Arbeitsbedingungen. Die Jugendliche stehen sowohl vor als auch hinter der Kamera.

„Klappe eins, die Erste und Action!“ Im Studio 21 auf dem Gelände des Industriegebietes Ahlmannshof geht’s rund. Visagisten wuseln in kleinen Pausen schnell durch das Set und pudern nochmal nach. Die kleinen Schauspieler geben vor der Kamera konzentriert ihr Bestes. Eine von ihnen ist Emily Schustek (10), Schülerin an der Nikolaus-Groß-Grundschule.

Bei soviel Arbeit und Talent kommen die Dreharbeiten des Filmprojekts „Made in Germany“ gut voran. Mit viel Spaß, Kreativität und vor allem harter Arbeit beschäftigen sich die jungen Laienschauspieler mit einem ernsten und aktuellen Thema. Im Sci-Fi-Streifen geht es um Kinderarbeit. Der Film spielt im Jahr 2048 in Deutschland. Die Zeiten, in denen Gesetze und sichere Arbeitsbedingungen noch zum Alltag gehörten, sind Vergangenheit.

Auch interessant

Von Katharina Kalhoff

Der Film soll die Geschichte von drei Personen zeigen, die versuchen, sich aus ihrer miserablen Lage zu befreien. China und die asiatischen Länder sollen die neuen Supermächte und Industrienationen sein, die auf der Suche nach billigen Arbeitskräften ihre Fabriken in Deutschland aufgebaut haben. „Mit dem Film wollen wir erreichen, dass sich mehr Menschen Gedanken darüber machen, was sich hinter den auf Labels aufgedruckten Ländern verbirgt.

Projekt vorher intensiv besprochen

Das Thema Kinderarbeit für das Projekt haben wir natürlich mit den Teilnehmern vorher besprochen. Schließlich gibt es themenbedingt auch recht heftige Szenen“, so Nadine Urlacher, Projektkoordinatorin von der Awo. Nach der Produktion des Films „Aufbruch“ führt die „Awo Unterbezirk Gelsenkirchen/ Bottrop“ mit „Made in Germany“ wieder ein Filmprojekt mit finanzieller Unterstützung des Landesjugendamtes Nordrhein-Westfalen durch. Kooperationspartner sind Awo International e.V. und die Awo Stiftung in Gelsenkirchen.

Die professionelle Filmcrew kommt vom Bottroper Medienunternehmen „Quest Media& Entertainment Services“. Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen stehen bei diesem Projekt sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Der siebenjährige Eyüb ist einer von ihnen. Er hat gerade seine ersten Aufnahmen geschafft und ist noch ganz begeistert. „Im Film spiele ich das Fabrikkind Tom. So viel muss ich zwar nicht sagen, aber ich muss aufpassen, wie ich gucke und sitze in der Szene. Das kann ich mir aber ganz gut merken“. Der fertige Film soll im Frühjahr ins Kino kommen.