Gelsenkirchen. . Eine Schar SPD-Politiker in Gelsenkirchen nutzte Leihräder, um bei einer Tour durch die Stadt Orte zu besuchen, die sich im Umbau befinden oder die es zu entwickeln gilt.

Mitglieder der SPD-Ratsfraktion haben sich auf die Sättel der Leihräder von Metropolrad Ruhr (www.metropolradruhr.de) geschwungen. Die Tour war Mittel zum Zweck. Zum einen wollten die Politiker wissen, wie die Bürger das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel und das Verleihsystem „nextbike“ annehmen, zum anderen ging es darum, Entwicklungen in der Innenstadt und näherem Umfeld zu begutachten. Die Botschaft, die dabei vom Vorsitzenden Dr. Klaus Haertel, Bürgermeisterin Martina Rudowitz und weiteren Teilnehmern vermittelt wurde, war die: Die Genossen kümmern sich, haben schon einiges auf den Weg gebracht und bleiben am Ball.

Stationen waren unter anderem: der Hauptmarkt, das verwahrloste Grundstück Ringstraße/Weberstraße, die Sellhorststraße mit Fina-Parkhaus, das Gelände Schalker Verein und der Elisabethplatz.

Pflaster am Hauptmarkt reinigen

Am „schön umgebauten Hauptmarkt“ bemängelt wurde, dass das blaue Leuchtband an den Stufen nicht intakt sei, Bäume noch fehlten und die Toiletten mit Öffnungszeiten nicht beschildert seien. Diskutiert wurde, ob der Parkraum genügt, letztendlich aber hieß es: „Es ist keine Vollauslastung erkennbar“, Klagen von Anliegern lägen nicht vor. Aber das Pflaster auf dem Platz müsse einer gründlichen Reinigung unterzogen werden.

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Am „Schrottgrundstück“ Weber-/Ringstraße, einem „Tor zur City“, wurden Forderungen laut, das Bauordnungsamt müsse mehr tun und die Eigentümer stärker in die Pflicht nehmen. Wohnbebauung gab es als Idee oder sogar eine Grünanlage. Angesicht verrotteter Holzgaragen/-verschläge gut nachvollziehbar, aber „wegen sehr komplizierter Besitzverhältnisse und einer (welt-)weit verstreuten Erbengemeinschaft kaum zügig zu realisieren“. Zumal der Boden belastet ist durch einen Ex-Tankstellenbetrieb. Wer die gut „3000 Quadratmeter bebauen will, muss bei etwa 200 Euro pro Quadratmeter tief in die Tasche greifen“.

Ein Dorn im Auge ist den Genossen der Leerstand in der ehemaligen Videothek an der Sellhorststraße und die dürftige Auslastung des Fina-Parkhauses – „trotz günstigem Ganztagespreis“. Ansiedlungen aus dem Bankensektor erhofft man sich, oder wegen der zentralen Lage altersgerechte Wohnungen – Ideen für eine „verschenkte Fläche“, mehr aber noch nicht.

Gastronomie als belebender Faktor

Erschlossen ist das Gelände am Schalker Verein, es wartet auf Wohnungsbau oder weitere neue Firmen wie Wheels Logistik. Die Idee von einem Markt auf dem Platz wurde formuliert. Und für das Schalterhaus (mit zerstörten Scheiben) wünschte sich der SPD-Tross „Gastronomie“ als belebenden Faktor – wie weit die Wirtschaftsförderung da ist – keine Angaben.

Am Elisabethplatz ärgerten sich die Politiker über zerstörte Spielgeräte wie die „Hängematte“. Bänke in den Ecken, auf denen viel Alkohol viele Kehlen hinunterfloss, sind verschwunden, Sitzgelegenheiten jetzt anders postiert. Dazu eine Reihe neuer Geräte, „die gut angenommen werden“. Es bleibt aber der Lärm durch (ball-)spielende Kinder. Zum Schutz der Wände und zur Verringerung der Belastung soll es daher neues Grün geben.