Gelsenkirchen. Eine einfache Lösung für die Einzelhandelsentwicklung in Heßler wird es kaum geben. Dort wird bekanntlich Ende April 2015 der Edeka-Standort am Fersenbruch vom Marktbetreiber aufgegeben, weil es nicht mehr konkurrenzfähig sei.
Eine einfache Lösung für die Einzelhandelsentwicklung in Heßler wird es kaum geben. Dort wird bekanntlich Ende April 2015 der Edeka-Standort am Fersenbruch vom Marktbetreiber aufgegeben, weil es nicht mehr konkurrenzfähig sei. Die Zukunft der Nahversorgung im Viertel ist schon länger Thema, eingebunden sind potenzielle Investoren mit aufstrebenden aber bislang unrealistischen Markt-Plänen, die Politik und städtische Wirtschaftsförderung, aber auch der Wohnungs-Riese Deutsche Annington (DA).
Auch in der ersten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses ging es um den Eckladen und mögliche Alternativen. Eine Botschaft zunächst: Den Wirtschaftsförderern haben „drei Anbieter aus dem Lebensmittelbereich Interesse signalisiert, dort die Nachfolge anzutreten“. Wie ernsthaft die Offerten für einen neuen Markt am heutigen Edeka-Standort sind, war Thema der nicht öffentlichen Sitzung.
Absagen von Drogerieketten
Klar ist seit der Sitzung auch: Für Drogeriemarkt-Ketten wie Rossmann oder dm ist der Bereich keine attraktive Lage – egal, ob es um eine Ergänzung im Bestand oder mögliche Neubaupläne geht. „Die Wirtschaftsförderung hat aktuell nachgefragt und Absagen erhalten“, so die Verwaltung.
Bleiben weitere Optionen, die es nun für die Eckgrundstücke auf beiden Seiten der Grimmstraße/Ecke Fersenbruch zu prüfen gilt. Denkbar wären in beiden Fällen Neubauten mit Ladenlokalen und Wohnnutzung in Verbindung mit dem Abriss oder Umbau der Bestandsimmobilien. Bei den Häusern Fersenbruch 38 und 40 sowie Grimmstraße 25 ist die Deutsche Annington Eigentümer, der Edeka-Komplex gehört allerdings einem Privateigentümer, das angrenzende Gebäude Grimmstraße 32 wiederum der DA. Um Platz für einen größeren Markt und Parkraum zu schaffen, müsste es niedergelegt werden.
Der Haken: Die Grundstücksflächen, die so bislang möglich würden, wären hüben wie drüben keine 1700 Quadratmeter groß. Gerade ausreichend für einen Handelsstandort mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche plus Park- und Verkehrsflächen. Doch das, machte die Verwaltung deutlich, sei wiederum nicht attraktiv genug für die üblichen Branchen-Filialisten. „Die wollen mittlerweile gerne Flächen von 2500 bis 3000 Quadratmetern“.
Längere Handelspause
Die Abrissvarianten machen auch die DA skeptisch. Auch wenn ihr schon aus Eigeninteresse „an einer Ortskernstabilisierung“ liege, will sie laut Verwaltung so wenig „Immobilienverlust wie möglich hinnehmen. Denn Heßler ist für sie ein guter Mietstandort“.
Letztes Problem – der Faktor Zeit. Ein Geschäftsübergang ohne längere Handelspause ist ohnehin kaum absehbar. Sollte es jedoch zu einer wie auch immer gestalteten Neubauvariante kommen, wird auch ein Bebauungsplanverfahren fällig. Bis zu zwei Jahre, glaubt Clemens Arens, Referatsleiter Stadtplanung, „sind dafür realistisch“.