Gelsenkirchen. Carina Schmitt wollte schon immer gern viele Kinder haben. Acht hat sie nun bereits – und zwar alle per Kaiserschnitt entbunden. Das ist alles andere als ungefährlich – das Team des Marienhospital Ückendorf aber traute sich auch beim achten Mal. Und Mutter und Kind geht es bestens.

Gestatten: Jamilia-Joli. Die Kleine ist das achte Kind von Carina Schmitt, alle per Kaiserschnitt geboren. „Acht Kaiserschnitte bei einer Frau, das ist für Deutschland ganz, ganz außergewöhnlich“, erklärt Filiz Güngör. Von vier oder sechs Kaiserschnitten werde schon eher mal berichtet, aber acht, das sei sehr selten, sagt die Oberärztin. „Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass diese achte Operation in Argentinien mal beschrieben worden ist, sonst bin ich auf nichts Vergleichbares gestoßen.“

Auch für Dr. Hans-Jürgen Venn, Chefarzt der Geburtshilfe und Gynäkologie am Ückendorfer Perinatalzentrum, ist das ein neuer Rekord. „Noch nie vorher habe ich einen achten Kaiserschnitt vorgenommen. Und das bei 36 Jahren Berufserfahrung“, freut er sich mit Carina Schmitt, als er der nunmehr achtfachen Mama zu ihrer Tochter gratulierte. Gemeinsam mit Filiz Güngör hat Venn die Operation durchgeführt. Über 1000 Geburten verzeichnen die Ärzte und Hebammen im Marienhospital jährlich.

Nicht ohne Risiko für Mutter und Kind

Mutter Carina Schmitt ist, obwohl Schwangerschaft und Entbindung, medizinisch gesehen für Mutter und Kind nicht ohne Risiko waren, schon wieder fit. Glücklich hält sie ihr Töchterchen im Arm. Beiden geht es gut. „Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht“, verrät die 36-Jährige. Sorgen wegen der möglichen Komplikationen habe sie sich nicht gemacht. „Wir haben uns informiert und dann entschieden, in welchem Krankenhaus unser Kind zur Welt kommen soll.“ Vier Mädchen und vier Jungen zählen nun zur Großfamilie, geboren im Abstand von zwei bis drei Jahren. 14 Jahre alt ist der älteste Sprössling.

Auch interessant

Andere Kliniken lehnte im Vorfeld die Betreuung ab

Die Entbindung stellte für das Team der Klinik wegen der Besonderheit eine Herausforderung dar. „Denn mit jedem Kaiserschnitt steigt das Risiko“, erklärt Filiz Güngör. „Die Gebärmutterwand kann zu dünn werden und reißen, Uterus-Ruptur genannt.“ Lebensgefahr droht, wenn der Mutterkuchen aus der Gebärmutter herauswächst. Bei der Entbindung kann es dann durch den Schnitt zu starken Blutungen kommen, so sehr, „dass die Mutter den Blutverlust nicht überlebt.“ Wohl deshalb hatten es eine Reihe anderer Kliniken im Vorfeld abgelehnt, den Eingriff bei Carina Schmitt vorzunehmen. Aber: Im Perinatalzentrum GE ist die OP ist völlig komplikationslos verlaufen, fix wie bei ersten Kind.

Übrigens: Den Traum von einer Fußballmannschaft daheim hat Carina Schmitt immer noch. Sollte sie wieder schwanger werden, werden die Geburtshelfer aus dem Marienhospital ihr sicher gerne zur Seite stehen und Schwangerschaft und Geburt begleiten – oder?