Gelsenkirchen.. Beinahe wäre der 28. Wandertag den Ela-Sturmschäden zum Opfer gefallen, doch die Organisatoren haben eine spannende Strecke gefunden, die keine Gefahren birgt. Start und Ziel ist am Sonntag, 19. Oktober das Sportzentrum Schürenkamp. Ausnahmsweise gibt es aber nur eine, statt zwei Strecken.

Altbundespräsident Karl Carstens rief vor fast 30 Jahren einen Wandertag als festen Termin ins Leben. Diese Tradition ist in vielen Städten in Vergessenheit geraten. Gelsensport hält am dritten Sonntag im Oktober fest und lädt bereits zum 28. Mal zu dem jährlichen Wandertag ein. Diesmal findet die beliebte Tour, die im Schnitt 200 Wanderer anlockt, nach den Sturmschäden unter erschwerten Bedingungen statt. Eine interessante Strecke hat Planer Hermann Staudinger trotzdem gefunden.

Start und Ziel ist in diesem Jahr die Sportanlage am Schürenkamp, dem Sitz von Gelsensport. „Aus Sicherheitsgründen bieten wir diesmal aber nur eine Strecke an“, so Ursula Westphal, Fachschaftsleiterin Turnen bei Gelsensport. In den vielen Jahren, in denen Westphal den Wandertag mit ihrem Team organisiert, gab es eine Strecke für erfahrene (zehn bis zwölf Kilometer) und weniger erfahrene Wanderfreunde (sechs bis acht Kilometer).

Die Stadt mit anderen Augen sehen

Nach Sturm Ela haben sich die Organisatoren für die goldene Mitte entschieden und bieten ausschließlich eine 10 Kilometer lange Strecke an. Und die kann sich laut Gelsensport sehen lassen, obwohl noch viele Wege nicht passierbar sind. „Da werden viele Bürger sagen, dass sie ihre Stadt so noch nicht gesehen haben“, verspricht Ursula Westphal.

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Als Streckenplaner greift Gelsensport mit Hermann Staudinger auf einen erfahrenen Mann zurück. „Das ist schon das 12. oder 13. mal, dass ich die Strecke plane, genau habe ich nicht gezählt“, so Hermann Staudinger. Der 71-Jährige hat vor dieser Tätigkeit selbst viele Jahre am Wandertag teilgenommen. Bei der Routenplanung ging er kein Risiko ein: „Ich habe die Strecke zwei mal kontrolliert.“ Zwar seien die Wege nicht in bestem Zustand, aber Äste drohen nirgendwo herunterzufallen.

Vom Schürenkamp aus geht es über die Rheinische Straße entlang des Neubaugebietes und über die alte Bahntrasse zum Stadtgarten. Der südliche Teil des Gartens wird weitläufig umgangen. Über die Brücke am Schwarzbach erreichen die Wanderer den Revierpark. Neben einem Apfel gibt es dort einen Stempel in die Wanderkarte. Weiter geht es durch den Nienhauser Busch, unterhalb der Halde an der Trabrennbahn vorbei Richtung Ausgangspunkt. „An markanten Stellen werden wir auch etwas erzählen“, so Ursula Westphal, der das Wandern als Erlebnis und nicht als Wettkampf wichtig ist. Als Belohnung wartet am Ziel auf die Wanderer eine heiße Erbsensuppe.