Gelsenkirchen. Rainer Grummel, Sprecher der Gelsenkirchener Apothekerschaft rät zu Säften und Zäpfchen bei erkrankten Kindern. Aber: Antibiotika wie beispielsweise Penizillin gelangen über den Darm zumeist nicht in ausreichender Menge ins Blut. Hier die Tipps.
„Bähh!“ ist oft die Reaktion, nachdem der Nachwuchs den Hustensaft ausgespuckt und damit seinen Widerwillen gegen das Medikament zum Ausdruck gebracht hat. „Kleinkinder können noch keine Tabletten schlucken“, weiß Apotheker Rainer Grummel, Sprecher der Gelsenkirchener Apothekerschaft, „deshalb greift man meistens auf Arzneisäfte oder Zäpfchen zurück, wobei es längst nicht jedes Medikament als Zäpfchen gibt. Antibiotika wie beispielsweise Penizillin gelangen über den Darm zumeist nicht in ausreichender Menge ins Blut.“
Das Problem bei Säften sei nicht nur der Geschmack, sagt Grummel: „Vor allem die Dosierung ist schwieriger.“ Denn Antibiotika für Kinder werden in der Regel als so genannte Trockensäfte abgegeben – in der Flasche befindet sich also nur ein Pulver. „Die Flasche muss dann bis zu einem Eichstrich mit Wasser aufgefüllt werden, damit am Ende die richtige Konzentration des Wirkstoffes eingenommen wird, wenn zum Beispiel drei mal drei Messkappen pro Tag verordnet werden“, erklärt der Apotheker. Oft schäume das Medikament beim Auffüllen, „da wird die Dosierung schnell ungenau“. Wer sich nicht sicher ist, „fragt in seiner Apotheke nach und lässt sich den Saft vom Personal anmischen.“
Aufbewahren sollte man solche Säfte im Kühlschrank und sie vor jedem Gebrauch gut schütteln, damit sich die einzelnen Bestandteile möglichst optimal in der Flasche verteilen, betont Grummel. Das Problem mit dem schlechten Geschmack lässt sich jedoch letztlich nicht umgehen: „Da hilft weiterhin gutes Zureden und die Hoffnung, dass die Krankheit durch die Einnahme der bitteren Medizin vorbeigeht.“