Gelsenkirchen.

Ein vielfältiges Angebot erwartete die jungen Besucher am Samstag zur Langen Nacht der Jugendkultur auf dem „Roten Platz“ des Consol Geländes. Das war für fast jeden etwas dabei.

Das passt – schließlich ziert auch das Emblem des Ausrichters des „Jugendkulturfestivals“ in gleicher Farbe zahlreiche Zelte und Buden: die Sozialistische Jugend Deutschlands, kurz die Falken.

„Die lange Nacht der Jugendkultur“ haben wir von Anfang an mitgemacht, aber dieses Fest hier auf dem Platz ist eine Premiere“, sagt Annika Eismann. Die 29-jährige Sozialarbeiterin ist seit fünf Jahren Geschäftsführerin des Unterbezirk Gelsenkirchen und hat die Veranstaltung koordiniert. Mit von der Partie auch die Interessengemeinschaft kulturschaffender Musikerinnen und Musiker in Gelsenkirchen, Betreiber von Consol4.

Trommelworkshops mit Natty Marbell

Auf dem Karree vor dem Musikprobenzentrum präsentieren sich 14 Einrichtungen und Falken-Ortsverbände aus verschiedenen Stadtteilen. Bärbel Rakowski vom Friedrich-Ebert-Haus in Beckhausen flicht bunte Bänder in die Haare veränderungswilliger Mädels. „Au, das ziept“, hört sie mehrmals an diesem Nachmittag. Gemeinsam mit Kollegin Nicole Schlicht macht Rakowski gerne anderen eine Freude, möchte aber auch ihre Einrichtung darstellen. „Wir betreuen täglich an die 150 Jugendliche bei uns an der Schwalbenstraße.“ Am Nebentisch sorgt „Spökes“, das Ladenlokal Resser Mark, für Tätowierungen, die mit Wasser wieder abzuwaschen sind. Das Ferdinand-Lasalle-Haus lädt zu Trommelwork-Shops mit Natty Marbell ein. Am Nachmittag ist der Andrang überschaubar. „Es gibt heute sehr viele Veranstaltungen in der Stadt“, weiß Eismann und ist deshalb nicht unzufrieden.

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Und wirklich, eine gute Stunde nach Ende des Revier-Derbys beginnt sich der Platz zu füllen. Pünktlich zur ersten Musikveranstaltung des Tages sind dann knapp 200 Jugendliche da. Singer-Songwriter Marvin Primus gibt mit schöner Stimme und Gitarre einen sanften Einstieg in den Abend. „Square in a circle“ bietet anschließend etwas lauteres Spektakel. Top-Act „The Herbs“, Gewinner des Blind-Date-Festivals 2013, heizen dann endgültig ein. „Alle diese Musiker proben bei uns“, informiert Kerstin Felske, die Vorsitzende von IKM-GE. Insgesamt kann der Verein 39 Probenräume vermieten. „Viele nutzen auch in 3-fach Belegung, meistens sind die Bands ja nicht häufiger als zweimal die Woche da.“ Es müssen nur die Betriebskosten erwirtschaftet werden und so sind die Mieten moderat, junge Musiker können sich gemeinsam einen Probenraum leisten. Fazit am Ende des Tages ist eine gelungene Zusammenarbeit der Falken mit dem IKM. „Ich kann mir vorstellen, dass wir das Fest 2015 wieder durchführen“, sagt Eismann.