Gelsenkirchen. Zum dritten Mal fand die Open Art Jam in Gelsenkirchen statt. Zum ersten Mal wagten sich die Veranstalter in den Süden der Stadt und unter freien Himmel. Das Konzept ging auf: Bei strahlendem Sonnenschein wurden Musik, Skateboard-Akrobatik und Graffitikunst zum Erlebnis.

Zum dritten Mal fand die Open Art Jam am Samstag statt. Zum ersten Mal wagten sich die Veranstalter in den Süden der Stadt und unter freien Himmel. Auf dem Gelände des alten Hüttenwerks Schalker Verein lockten vor allem die Skater, die in Wettbewerben gegeneinander antraten, viele Zuschauer an. Musiker, Poeten, Rapper, Beatboxer oder Graffiti-Maler hatten gegen die Konkurrenz auf Rollen einen schweren Stand.

Die Idee der Open Art Jam ist schnell erzählt: Jugendliche präsentieren ihr Können auf und neben der Bühne, teilweise parallel, aber in jedem Fall ungezwungen. Live-Musik gehörte am Samstag genauso dazu wie ein lockerer Poetry-Slam ohne Wertung oder ein „Open mic“ für den Rap-Nachwuchs. Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Graffiti-Künstler, wie z.B. Beni Veltum, ordentlich ins Schwitzen.

Beatboxer zeigten ihr Können

Als das Gelände im Schatten des Erzbunkers verschwunden war, eroberten die Rapper von „Stammbaum Entertainment“ die Bühne. Zuvor sorgte bereits Jacy (Opera School) für Stimmung. Die Sängerin hatte mit der Breakdance-Gruppe „Just Flex“ spektakuläre Verstärkung mitgebracht. Verschiedene Bands, u.a. Knuddi und das Flavoutröt, gaben sich die Klinke in die Hand.

„Alles was ihr hört, kommt aus meinem Mund“, rief Beatboxer Lino dem Publikum entgegen. Berechtigter Hinweis: Schlagzeug, Plattenspieler und andere Effekte hören sich an wie aus dem Drum-Computer, kommen aber aus Mund, Nase und Rachen. Mit Kollege „Hardbox“, immerhin zweiter bei den Westdeutschen Meisterschaften im Beatboxing, legte Lino auch einen Freestyle hin.

Die Stadt veranstaltet das Fest gemeinsam mit Gelsensport, dem Landschaftsverband Westfalen Lippe und der Mobilen Jugendarbeit. Die ersten beiden Jams fanden in der Emscher-Lippe-Halle statt. „Das war zu ambitioniert“, gesteht Claudia Keuchel vom Referat Kultur. Auf der Fläche rund um den Erzbunker war nun alles etwas beschaulicher. Große Massen zog das Event aber auch am Samstag nicht an. Richtig voll wurde es nur auf der Steintribüne am Skatepark. 150 neugierige Zuschauer drückten dort den Skatern die Daumen. In zwei Runs traten 25 Teilnehmer an. Die besten fünf durften sich im Finale messen. Mit Marius Wenz sicherte sich ein Gelsenkirchener den Sieg. Dank Sponsoren hatten die Veranstalter hochwertige Sachpreise zu vergeben, unter anderem Decks und Skate-Klamotten.

„Wir wollen den Standort nach und nach etablieren“, so Udo Reinmuth vom Referat Erziehung und Bildung. Mit dem Umzug habe man sich dazu entschieden, dort hinzugehen, wo die Jugendlichen ohnehin anzutreffen seien. Einziges Manko sei die Infrastruktur: Strom, Wasser und sanitäre Einrichtungen fehlen noch.