Gelsenkirchen. . Burnout – ausgebrannt: Ein Thema, mit dem sich zwei Ärzte im Bergmannsheil in Buer seit fünf Jahren intensiv beschäftigen. Dr. Christoph Haurand, Chefarzt der Kardiologie und Inneren Medizin, und Dr. Matthias Weniger, Facharzt für Allgemeinmedizin und Ärztliche Psychotherapie, sind die Väter des Instituts für Stressmedizin.
Viele kennen das: höher, schneller, weiter, noch mehr Aufgaben in derselben Zeit bei gleichzeitiger Personaloptimierung ... Kurz: Arbeitsverdichtung, die im Ergebnis zu einem Arbeitsalltag führt, der gern mit dem Dauerlauf im Hamsterrad verglichen wird. Wer in diesem Dauerstress nicht rechtzeitig auf die Bremse tritt und auf sich acht gibt, läuft Gefahr, ernsthaft zu erkranken.
Burnout – ausgebrannt: Ein Thema, mit dem sich zwei Ärzte im Bergmannsheil in Buer seit fünf Jahren intensiv beschäftigen. Dr. Christoph Haurand, Chefarzt der Kardiologie und Inneren Medizin, und Dr. Matthias Weniger, Facharzt für Allgemeinmedizin und Ärztliche Psychotherapie, sind die Väter des Instituts für Stressmedizin. Sie widmen sich Stress und krankmachenden Stressfaktoren in der Arbeitswelt.
Unterstützt wird das Institut vom Unternehmen HQ und seinen Spezialisten für veränderungsorientierte Kommunikation, Qualifizierung und Wissensmanagement. Inzwischen tragen ihre Bemühungen in lösungsorientierten Stresskursen und gesundheitlicher Unternehmensberatung erste Früchte. „Die betriebliche Gesundheitsvorsorge durch die Brille der Stressmedizin gesehen, ist schon ein eigener Zweig geworden“, sagt Weniger. In Unternehmen habe ein Umdenken statt gefunden. Vielleicht auch, weil es fürchterlich teuer sei, wenn ein Mitarbeiter erst einmal mit Burnout ausfällt.
Kongress am 1. Oktober im Bergmannsheil
Dass es gar nicht erst soweit kommt, ist ein Ziel der beiden Mediziner, die in der kommenden Woche in doppelter Hinsicht von sich reden machen werden: Am Mittwoch, 1. Oktober, sind sie Gastgeber eines Kongresses zum Thema „Stressmedizin und betriebliches Gesundheitsmanagement“, bei denen neben Medizinern auch Vertreter von Unternehmen zu Wort kommen und ihre Erfahrungen mit dem Gesundheitsmanagement im eigenen Haus schildern. Rund 50 Teilnehmer haben sich zu der Veranstaltung im Bergmannsheil angemeldet. Bei dieser Gelegenheit soll auch das Buch „Stressmedizin – Beratung, Vorbeugung, Behandlung“ druckfrisch auf dem Tisch liegen, für das Dr. Haurand und sein Kollege Dr. Weniger als Mitherausgeber verantwortlich zeichnen. Das Buch verstehe sich als Nachschlagwerk – und zwar nicht ausschließlich für die Fachwelt, sagt das Stressmediziner-Duo. Es sei auch ein Ratgeber für „extrem interessierte Laien“, meint Weniger.
Ursachenforschung scheitert häufig am Zeitfaktor
Breit gestreut ist daher auch die Autoren-Palette. Zu den Beiträgen von Fachmedizinern kommen Berichte von Vertretern aus der Personal- und Arbeitswelt. In einem Beitrag geht es beispielsweise um die Belastung durch die digitale Welt.
„Es ist uns ein Anliegen, das Thema Stressmedizin breiter aufzustellen“, sagt Christoph Haurand. Bei den Kollegen, so sein Kollege Weniger, gebe es eine hohe Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen. Für viele Ärzte sei die Ursachenforschung einer Erkrankung allerdings häufig ein Zeitproblem.
Auch Ärzte haben eben Stress.