Gelsenkirchen. ZF Friedrichshafen mit bislang etwa 70.000 Beschäftigten wird die Gelsenkircchener TRW übernehmen. Die lokalen Folgen sind noch nicht genau abzusehen. Der Betriebsratsvorsitzende von TRW Gelsenkirchen hat derzeit noch einige Bedenken gegen den Deal, Sorgen um Jobs macht er sich aber nicht.

Am Ende des Milliarden-Deals soll der weltweit drittgrößte Automobilzulieferer mit dann 138.000 Mitarbeitern stehen. ZF Friedrichshafen (mit bislang etwa 70 000 Beschäftigten) wird die TRW Automotive Holdings Corp übernehmen. Aktienwert aktuell bei einer Barübernahme: rund 10,5 Milliarden Euro. Im Betrieb in Schalke-Nord rechnet man damit, dass das Geschäft spätestens im ersten Quartal 2015 über die Bühne gehen wird. Die lokalen Folgen sind noch nicht genau abzusehen. „Es gibt Bedenken, aber derzeit keine großen Sorgen“, sagt Ugur Coskun, der Betriebsratsvorsitzende von TRW Gelsenkirchen. An der Freiligrathstraße werden Lenkungssysteme hergestellt – strategisch könnte das für ZF höchst interessant sein.

Am Standort hatte es zuletzt 2012 harten Widerstand gegen Personalabbau und den Standortsicherungsvertrag gegeben. 120 Stellen wurden damals abgebaut. „Das war schon ein herber Schlag“, sagt der Betriesbrat. „Die weltweite Übernahme unseres Konzerns“ dürfe nun nicht dazu führen, „dass dies zu Lasten der TRW-Standorte und der Beschäftigten erfolgt“, so Coskun. „Wir brauchen Klarheit, was mit den einzelnen Standorten und den Beschäftigten in Zukunft geplant ist“.

Eigenständige Division bei ZF

Zunächst soll TRW als eigenständige Division bei ZF integriert werden. Integrationsteams beider Konzerne sollen das weitere Zusammenwachsen koordinieren. „Vertrauen und Klarheit schaffen kann ZF durch einen offenen Dialog mit allen Arbeitnehmervertretern bei TRW und ZF. „Zu einem solchen Dialog sind Betriebsräte und IG Metall bereit“, sagt Robert Sadowsky, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gelsenkirchen.