Gelsenkirchen. Der Service-Dienstleister Stölting übernimmt in Gelsenkirchen-Erle ein ehemaliges Betriebsgebäude von Baron-Spiegel und hat jetzt sechs Standorte in der Stadt. Die Service-Group peilt 2015 mit Gebäude- und Industriereinigung, Hausmeister- und Securitydiensten 100 Millionen Euro Umsatz an.

Stölting wächst und wächst und wächst: Schon wieder ist der Standort in Erle zu klein geworden. Der Dienstleister aus Gelsenkirchen bezieht das bereits sechste Gebäude im Industriegebiet.

2010 wurde die letzte große Ausbaustufe an der Willy-Brandt-Allee eingeläutet. Der Firmensitz wuchs damals um über 1000 Quadratmeter Verwaltungs- und 2000 Quadratmeter Betriebsfläche. Drei Millionen Euro flossen bis April 2012 in den Neubau. Und Hans Mosbacher, Geschäftsführender Gesellschafter der Stölting Service Group und in dritter Generation Chef des Gelsenkirchener Familienunternehmens, plante schon weiter.

6500 Quadratmeter Nutzfläche

Unter der Regie des gelernten Gebäudereinigers wurde Stölting zum bundesweit tätigen Unternehmen – mit Gebäude- und Industriereinigung, Hausmeister- und Kurierdiensten, Gartenpflege, Gleisbausicherung und Security-Leistungen. Über 700 Arbeitsplätze wurden nach eigenen Angaben bis Ende 2012 in Gelsenkirchen geschaffen, insgesamt beschäftigte die Gruppe damals rund 3000 Menschen. Aktuell peilt Stölting bundesweit – mit 22 Standorten – die 5000er Marke an und will 2015 die 100-Millionen-Euro-Umsatz-Hürde nehmen.

Im Zuge der Expansion bezog der Multi-Diensleister nun ein zusätzliches Betriebsgebäude an der Willy-Brandt-Allee: Im ehemaligen Betriebsgebäude des Spiegelherstellers „Baron Spiegel“ (immerhin mit 6500 Quadratmetern Nutzfläche) befinden sich „ab sofort die Verwaltungen der Gebäudereinigung und der Gleisbausicherung der Stölting Service Group“, so Pressesprecher Denis Dedic. Insgesamt wuchs die gesamte Büro- und Betriebsfläche nun auf 15.000 Quadratmeter.

Sich überregional und breit aufzustellen und nah bei seinen Kunden zu sein, hat für Mosbacher System. „Unsere Auftraggeber wollen verschiedene Dienstleistungen aus einer Hand. Größere Unternehmen, zum Beispiel Baumärkte, haben bis vor etwa zehn Jahren noch regional vergeben, jetzt bundes- und teilweise sogar europaweit. Letzten Endes haben wir den Schritt gehen müssen, um auch veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Kleinere Dienstleister haben es schwerer, sich am Markt behaupten zu können“, erklärte der Chef einmal im WAZ-Gespräch seine Strategie, die zu diversen Firmen-Übernahmen führte.

200 Mitarbeiter am Firmensitz Erle

Sportlich hat sich Stölting als Sponsor mit einem Rennrad-Team eine Werbebasis geschaffen, ein Beirat steht Mosbacher bei Firmenentscheidungen zur Seite. Mit im Boot: Fußball-Ikone Olaf Thon und der ehemalige Gelsenkirchener Wirtschaftsförderungs-Dezernent Joachim Hampe.

Stölting erzielte 2010 Aufmerksamkeit, als die Firma für die Sparte Gebäudereinigung die in der Branche üblichen befristeten Arbeitsverträge abschaffte. Bundesweit wird Tariflohn bezahlt, der laut Unternehmen „in den verschiedenen Branchen über dem Mindestlohn liegt“.

Aktuell beschäftigt Stölting am Firmensitz in Gelsenkirchen-Erle 200 Leute, zusammen mit den Externen sind es etwa 1400 Kräfte.