Gelsenkirchen. Die Pächter der Kleingärtneranlage Wiehagen in Gelsenkirchen bereiten ihre Gärten für den Winter vor. Dazu nutzen sie den Sonnenschein der Septembersonne. Die Ernte in den Parzellen hat sich auch dieses Jahr gelohnt.
Die farbenprächtigen Sonnenblumen strecken sich den letzten warmen Sonnenstrahlen entgegen. Viel ist schon abgeerntet in den Parzellen des Kleingärtnervereins Wiehagen e.V. . Die Pächter der 126 Parzellen nutzen das gute Septemberwetter, um ihren Kleingarten winterfest zu machen.
Auch Siegfried Chwierley ist gut beschäftigt. Den Spaten schiebt er tief unter die Erde seines Beetes und gräbt um – mit Elan. Nächstes Jahr soll hier wieder ein buntes Beet sprießen und natürlich sollen auch Obst und Gemüse gut gedeihen. Seit Anfang des Monats ist er bereits mit den schützenden Maßnahmen für die kalte Jahreszeit beschäftigt. „Die Rosen sind weg, die Beete sind abgeerntet. Jetzt fange ich an umzugraben“, erklärt der 73-Jährige.
Die Ruhe im grünen Paradies
Jeden Tag schaut er in seinem Garten vorbei. Im Sommer genießt er die frische Luft und die Ruhe in seinem grünen Paradies, im Winter kommt er zum Nachgucken her. 35 Obstbäume und einen Teich hat er in seinem Garten. „Es gibt immer etwas zu tun, die Pflanzen müssen gepflegt und die Fische im Teich gefüttert werden. Außerdem mache ich gerne einen Spaziergang durch meinen Garten“, sagt er. Kartoffeln, Äpfel, Pflaumen,Erdbeeren, sogar Tomaten und Schlangengurken baut er selbst an.
Und das seit nunmehr 37 Jahren. „Jedes Jahr freue ich mich natürlich auf die Erntezeit, da sieht man dann die Ergebnisse des Sommers. Die Sachen aus eigenem Anbau schmecken mir auch viel besser, als die aus dem Supermarkt“, sagt er lächelnd mit einem Blick auf sein langes Beet.
Mit der Ernte ist er dieses Jahr sehr zufrieden. Die einzigen Sorgen haben ihm die Wildkaninchen bereitet. „Es war ein gutes Erntejahr. Der Sturm hat zwar auch in der Anlage gewütet, aber viel schlimmer in meinem Garten waren die Karnickel, die die Wurzeln meiner Begonien angefressen haben.“
Winterfester Umbau des Gartens
Ende Oktober will er fertig sein mit dem winterfesten Umbau seines Gartens. Dann will er wie gewohnt nur noch Laub zusammenfegen und harken. Auch wenn er für weitere schöne Stunden im Garten auf einen goldenen Herbst hofft, freut er sich auf nächstes Jahr. Die schönste Zeit im Kleingarten sei ohnehin das Frühjahr, findet Chwierley. „Der Winter ist lang und dunkel. Umso mehr freue ich mich in dieser Zeit aber wieder auf den Frühling und die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Jahres.“
Ela ist noch ein Gesprächsthema
Im Kleingärtnerverein Wiehagen gibt es zurzeit 126 Parzellen. Viele Familien nutzen die grüne Anlage in der Stadt für Naherholung quasi vor der Haustür.
Für nachhaltig Ärger in der sonst friedlichen, grünen Zone hat der Sturm Ela gesorgt. Die Pächter haben immer noch mit vereinzelten Sturmschäden zu kämpfen.
„Zwei Gärten müssen wir leider komplett restaurieren, bevor sie wieder bezugsfertig sind“, erklärt Wolfgang Ostermann, 1. Vorsitzender des Kleingärtnervereins. Die Aufräumarbeiten im Eingangsbereich seien mit vereinten Kräften schnell zu stemmen gewesen. Bedauerlich seien jedoch die Schäden an einigen großen Bäumen.
„Die Eiche hat ein paar Zweige verloren und unsere große, alte Kastanie wurde leider umgerissen. Das ist schade, wir haben die letzten Jahre im Sommer gerne draußen in ihrem Schatten gesessen und auch dort eine schöne Zeit verbracht“, so Ostermann.