Gelsenkirchen. . Viele ehrenamtliche Helfer trugen am Wochenende zum Erfolg des Rotthauser Vereinsfests auf dem Ernst-Käsemann-Platz bei. Der Auftakt war vielversprechend. Rotthausen hat natürlich mehr als sieben Vereine, „aber so kurzfristig konnten leider nicht alle zusagen“ – aber aus Fehlern könne man fürs nächste Mal lernen.
Rotthausen ist ein Dorf: Jeder kennt jeden und allen packen mit an – diesen Eindruck erweckt am Wochenende das Vereinsfest auf dem Ernst-Käsemann-Platz in Rotthausen. Sieben Traditionsvereine stellten in kurzer Zeit ein Fest auf die Beine, das bei Besuchern gut ankam und die vielfältige Vereinsarbeit des Stadtteils repräsentierte.
„Früher gab es hier die ‚Rotthauser Woche’“, erzählt Georg Gerecht. Er ist Vorsitzender des Rotthauser Bürgervereins, der federführend bei der Planung und Durchführung des Fests wirkte. Leider sei aber in den vergangenen Jahren der ehrenamtliche Gedanke verloren gegangen, bis sich der professionelle Veranstalter schließlich distanzierte. Doch man dachte sich „bevor nichts ist, trommeln wir alle zusammen, die Lust haben“, so Gerecht, „wir haben in gut 14 Tagen ein Fest aus dem Boden gestampft“ – noch am Samstagmittag wird Henny Hilfe, eine im Stadtteil bekannte Sängerin, für einen Auftritt am Samstagabend verpflichtet.
Das Kuchenbuffet betreuen die Frauen der Bergbausammlung
Zusammen kommen sieben Vereine, die ihren Teil zum gelungenen Fest beitrugen: Der Musikverein Einigkeit Rotthausen unterhält die Gäste mit seinem Repertoire, der Bürgerschützenverein schmeißt die Grillstation. Leberkäs’ mit frischem Sauerkraut sei heute das besondere Schmankerl, neben der obligatorischen Bratwurst und Nackensteaks. Aber noch mehr bietet der Stand: „Wir sitzen nicht nur in Kellern und schießen“, erklärt Horst Danreiter vom Verein, „wir haben Kultur und Tradition wie jeder andere Sportverein.“ Er selbst komme gebürtig aus dem „Rheinland“, witzelt er – aus Katernberg nämlich. In der Neustadt wohnt Georgiou Jordanis von der Arbeitervereinigung, kommt aber gebürtig von viel weiter her: aus Griechenland. Als 11-Jähriger kam er 1968 nach Deutschland und ist vom Stadtteil Rotthausen besonders angetan, da hier ein ganz anderes „Zusammengehörigkeitsgefühl“ herrsche. „Hier ist es sehr dörflich“, stellt Petra Stangel fest, „jeder kennt jeden.“ An ihrem Stand gibt es farbenfrohen Schmuck und Strickwaren, alles aus hochwertigen Materialien.
Das Kuchenbuffet betreuen die Frauen der Bergbausammlung, „natürlich alles hausgemacht“, weiß Agi Ragas zu berichten. Ehemann Karlheinz Rabas lacht, er sei in 77 Jahren nie aus Rotthausen herausgekommen. Er und Georg Gerecht sind sich einig: „Dafür, dass wir keine Profis sind, sind wir sehr stolz.“
Natürlich läuft im ersten Durchgang auch nicht alles glatt: Rotthausen hat natürlich mehr als sieben Vereine, „aber so kurzfristig konnten leider nicht alle zusagen“, auch das Kinderprogramm fiel spärlich aus – aber aus Fehlern könne man nur fürs nächste Mal lernen. Auch das wechselhafte Wetter sah man sportlich: „Es wurden schon Wetten abgeschlossen.“