Gelsenkirchen. . Juso-Vorsitzender aus der Stadt nominierte das Team für die berühmt-berüchtigte „Cold Water Challenge“, bei der man in kaltem Eiswasser duschen oder spenden muss. Beides soll Aufmerksamkeit auf die Krankheit ALS lenken. Das Lavia-Institut für Familientrauerbegleitung betreut einige Kinder, deren Eltern an ALS starben

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat’s getan, Computer-Mogul Bill Gates ebenfalls – und nun war auch das Lavia-Institut für Familientrauerbegleitung in Ückendorf mit von der Partie: Eine ganze Gruppe ließ sich mit eiskaltem Wasser vom Balkon des Lavia-Instituts aus berieseln.

„Der Vorsitzende der Gelsenkirchener Jusos, Behlül Taskingül, hatte uns für die ‘Cold Water Challenge’ nominiert, weil er wusste, dass unser Verein Kinder betreut, deren Eltern an ALS erkrankt oder gestorben sind“, erklärt Mechthild Schroeter-Rupieper, und verweist auf das „Beweis-Video“, das auf de-de.facebook.com/Familientrauerbegleitung eingestellt wird. Mit der „Cold Water Challenge“, die in den USA erfunden wurde und inzwischen zum Facebook-Phänomen avanciert ist, soll das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) lenken, bei der nach und nach die Nerven zerstört werden. Diese Krankheit endet immer tödlich.

Auf die Trauer der Hinterbliebenen hinweisen

„Als wir über diese Challenge in unseren Gruppen diskutiert haben, wollten einige Kinder unbedingt mitmachen. Wir wollen mit dieser Aktion nicht nur auf die Krankheit, die Erkrankten, sondern auch auf die Not und Trauer der hinterbliebenen Familien hinweisen. Wir bei Lavia arbeiten derzeit mit drei Familien, in denen Eltern an ALS erkrankt oder verstorben sind. Für ALS gab es und für Familientrauerbegleitung gibt es vor und nach dem Tod nach ALS oder anderer Erkrankungen noch zu wenig öffentliche Gelder trotz ansteigender Anfrage“, sagt Mechthild Schroeter-Rupieper.

Nach der Aufgabe hat der Nominierte 24 Stunden lang Zeit, in Eiswasser zu duschen, dies zu dokumentieren und auf Facebook oder ähnlichen Portalen zu veröffentlichen. Danach darf man dann wiederum andere Personen nominieren. Und auch da hat die Trauerbegleiterin mit ihrer Gruppe gleich mitgemacht.

„Also, wir nominieren als Gruppe gleich mehrere, die der Familien-Trauerarbeit oder den einzelnen Challenge-Mitmachern wichtig sind: Ulrich Roland (Gladbecker Bürgermeister, weil Gladbeck die Trauerarbeit inzwischen als Präventionsmaßnahme einsetzt), Gronkh, den Gelsenkirchener Sänger Weekend, den Buchautor Dada Peng, Hartmut Engler von der Band PUR, Sami Hero Mitwalli und seine Band Resoval aus Gelsenkirchen und die Autorin Barbara Pachl-Eberhart. Es werden also noch viele Eiswasser-Duschen in Gelsenkirchen folgen. . .