Gelsenkirchen. The Baseballs, der geheim gehaltene Top-Act machte auf seiner Europatournee einen Abstecher zum Taubenhaus in Gelsenkirchen-Buer. Das „Vorspiel“ absolvierte die Nachwuchsband „Kellerwerk“ – sie gewann den Bandcontest und spielte vor über 6 000 Besuchern.
Nicht die sprichwörtlichen Spatzen, sondern die Tauben pfiffen es von ihrem Haus neben der Blind Date-Bühne: Die Rockabilly-Band „The Baseballs“ war am Samstagabend der geheime Topact bei dem dreitägigen Musikfestival. Anders als bei anderen Blind Dates, gab es keine böse Überraschung. Rekordverdächtige 6 000 bis 7 000 Besucher haben sich laut Veranstalter Emschertainment am Samstag vor der Bühne getummelt. Der Band-Wettbewerb am Freitag blieb wegen Regens hinter den Erwartungen.
Vom Wetter verwöhnt war das Blind Date-Festival nie. Am Freitag traf es die sechs Nachwuchsbands, die beim Bandcontest antraten, besonders hart. „Dass trotzdem 800 bis 1000 Leute gekommen sind, ist aller Ehren wert“, lobte Emschertainment-Chef Helmut Hasenkox die Wetterfestigkeit der Fans. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Auftakt als Verlustgeschäft verbucht werden muss.
Blind Date statt Bahnhofstraße
Das sieht die Band „Kellerwerk“ sicher anders. Das Publikum wählte die Nachwuchskapelle, die gelegentlich auch auf der Bahnhofstraße spielt, zum Sieger. Die Belohnung: Der Auftritt als Vorband der Baseballs vor großem Publikum.
Nach heftigem Regen drohte der Samstag ganz ins Wasser zu fallen. Umso größer war die Erleichterung bei den Verantwortlichen als sich abends sogar die Sonne blicken ließ und der aufgeweichte Boden das einzige Übel blieb. „Unter den Rahmenbedingungen hätte es nicht besser laufen können“, zog Helmut Hasenkox ein positives Fazit des wichtigsten Festivaltags. Mit dem Top-Act hatte Emschertainment ein glückliches Händchen. „Selbst die Skeptiker in unseren Reihen wurden durch die Band überzeugt“, sagte Helmut Hasenkox nach dem Konzert strahlend. Auch dem Publikum konnte man anmerken, wie die Stimmung mit jedem Lied anstieg.
Die Baseballs, mit ihren Frontsängern Basti, Digger und Sam, ließen keinen Versuch ungenutzt, um die Massen vor der Bühne in ihre Show einzubinden. Gemeinsam mit ihrer Band interpretieren die Sänger bekannte Pop-Hits im Rockabilly-Stil. Von Michael Jackson über Roxette und David Guetta bis hin zu Robbie Williams. Musikalisch gab es zwar wenige Überraschungsmomente, aber die Band spricht ein breites Publikum an. Die Fraktion der jungen, weiblichen Fans vor der Bühne kam genauso auf ihre Kosten wie die älteren Semester, die es sich im hinteren Bereich des kleinen Parks am Busbahnhof oder an den Ständen gemütlich machten.
Festival soll auch 2015 stattfinden
Zum Abschluss am Sonntag spielte nach der Bigband der Gelsenkirchener Musikschule eine eigens für das Blind Date zusammengestellte Soul- und Bluesband um Gitarrist Thomas Erkelenz. Der Bandleader wurde von Sängerin Betty Heller, Toby Schwietering, Bastian und Benny Korn sowie Christoph Schulte unterstützt.
Das Festival steht und fällt mit dem Geld des Hauptsponsor, soll aber auch 2015 stattfinden. Hasenkox: „Sicher ist nichts, aber wenn es wieder ein Blind Date gibt, haben wir schon Ideen im Hinterkopf.“