Gelsenkirchen-Buer. . Die britische Band “Level 42“ war mit einer Mischung aus Pop, Rock, Jazz und Funk der Top Act beim diesjährigen Blind Date Festival am Taubenhaus. Stilistisch ließen sich „Level 42“ in keine Schublade stecken. Nach Luxuslärm und Stefanie Heinzmann gab es in diesem Jahr Insel-Kost.

Dass „Level 42“ der Top Act beim Blind Date Festival sein würden, war nun schon seit einiger Zeit kein Geheimnis mehr. Dass bei der dritten Auflage auch das Wetter mitspielen würde, war spätestens Freitagmittag klar. Und so fanden sich auch diesmal wieder hunderte Zuhörer im kleinen Park am Busbahnhof ein.

Während in den Jahren zuvor mit Luxuslärm und Stefanie Heinzmann im deutschsprachigen Raum nach den Favoriten geangelt wurde, gab es diesmal Insel-Kost. In ihrer britischen Heimat haben „Level 42“ bis heute eine große Fangemeinde. Selbst wenn „Level 42“ in Deutschland heute nicht mehr so sehr im Fokus stehen wie vor 20 Jahren – den Machern des Blind Date Festivals ist es gelungen, eine Gruppe von wirklich internationaler Berühmtheit zu engagieren.

Tanzen, singen, picknicken

Stilistisch ließen sich „Level 42“ am Samstagabend in keine Schublade stecken. Mit „Lessons in Love“ oder „Something About You“ hat die Gruppe ein paar ganz große Hits im Repertoire, auf die viele Zuhörer sicherlich warteten. Doch so typisch wie die großen Nummern von „Level 42“ für den Sound der 80er Jahre sind, so vielfältig ist die Gruppe auf der Bühne. Dann werden Pop, Rock, Jazz und Funk wild gemischt. Auch vor instrumentalen Einlagen und Soli scheute sich die Band nicht.

Von daher hatte Emschertainment-Chef Helmut Hasenkox nicht zu viel versprochen, als er im Vorfeld ankündigte, den Besuchern der ersten Reihen könnten die Hosenbeine flattern. Gerade wenn Bandchef, Sänger und Bassist Mark King zu einem Solo ansetzte, kam die Luft mächtig in Bewegung. Der Mann hat sein Handwerk eben gelernt und ist als Instrumentalist hoch angesehen. Selbst wenn die Briten wahrscheinlich noch nie von diesem Buer gehört haben werden, so wirkte deren Spielfreude regelrecht ansteckend.

Natürlich gab es auch genügend Einlagen zum Tanzen und Mitsingen, die die Gäste kräftig nutzten. Andere machten es sich lieber etwas weiter entfernt von der Bühne gemütlich. Bei milden Temperaturen zog sich die Reihe der Picknickdecken quer über das Gelände. Manch ein Besucher brachte gar gleich seinen eigenen Campingstuhl mit. Auch die angrenzenden Gastronomiebetriebe schienen von der Veranstaltung zu profitieren. Lediglich direkt vor der Bühne hätten durchaus noch mehr Zuschauer Platz gehabt. So wirkten die so genannten Wellenbrecher, die den Besucherraum in mehrere Zonen unterteilten eher etwas fehl am Platz – zu Gedränge oder einem Engegefühl kam es nicht.

Die Wartezeiten an den Getränkeständen waren erträglich. So nutzten viele Besucher diese Annehmlichkeit auch nach Ende des Konzerts um halb zehn noch weiter und verweilten bis in den späten Abend an der Goldbergstraße. Bleibt letztlich nur die Frage, wie dieses extrem zentrale Gelände in Buer so viele Jahre quasi ungenutzt bleiben konnte.