Gelsenkirchen. Eine kuriose “Verfolgungsjagd“ hat dazu geführt, dass ein Fall von Fahrerflucht aufgeklärt werden konnte. Ein Zeuge hat in Gelsenkirchen einen Unfall beobachtet, bei dem ein parkendes Auto beschädigt wurde. Der Unfallverursacher fuhr einfach weg. Was er nicht ahnte, der Zeuge fuhr ihm hinterher.

Eine kurze Unachtsamkeit und schon ist es geschehen: ein Unfall. Blechschaden. Hat keiner gesehen, also weiterfahren. Fahrerflucht findet leider sehr häufig statt. Selten werden die Flüchtigen gefunden. In Gelsenkirchen konnte jetzt eine Fall aufgeklärt werden, weil ein 39-jähriger Mann aus Bochum Zeuge eines Verkehrsunfalls auf der Hattinger Straße in Höhe der Kleingartenanlage Mechtenbergstraße wurde.

Ein Kleintransporter aus Gelsenkirchen hatte dort bereits am 6. August kurz nach 17 Uhr ein geparktes Auto gerammt. Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, setzte der Fahrer seine Fahrt in Richtung A 40 fort. Was der Unfallverursacher nicht wusste: der 39-jährige Zeuge setzte sich auch sofort in seinem Wagen und fuhr hinter den Unfallflüchtigen her. Der Bochumer verfolgte den Gelsenkirchener über die A40 und die A52 bis zum Autobahnkreuz Breitscheid.

Vom Unfall nichts bemerkt

Der Versuch, den Flüchtigen mittels Lichthupe zum Anhalten zu bewegen, verlief ergebnislos. Da der Zeuge mittlerweile die Polizei alarmiert und stets seinen aktuellen Standort durchgegeben hatte, konnte eine Streifenwagenbesatzung der Autobahnpolizei das flüchtige Fahrzeug im fließenden Verkehr ausfindig machen und anhalten. Der Unfallverursacher, ein 49-jähriger Gelsenkirchener, sagte den Polizisten, von einem Unfall nichts bemerkt zu haben.

Die frischen Unfallschäden, die die Polizei an dem Fahrzeug feststellten, seien wohl schon vorher da gewesen. Der Halter des beschädigten Fahrzeugs war währenddessen in einem Kleingarten bei Verwandten und hatte wohl auch gegen 17 Uhr einen dumpfen Knall wahrgenommen. Er sei aber mit seinem Fahrzeug gegen 17.30 Uhr von dort wieder weggefahren. Den Unfallschaden auf der Beifahrerseite habe er dabei gar nicht bemerkt.

Ermittlung wegen Fahrerflucht

Erst um 23.10 Uhr erstattete er dann auf der Polizeiwache eine Anzeige wegen Unfallflucht. So ließ es sich auch erklären, dass die Gelsenkirchener Beamten den Wagen an der Unfallstelle nicht mehr vorfanden.

Mittlerweile steht nun aber fest, dass die Beschädigungen von dem Fahrer des Kleintransporters verursacht wurden. Gegen den 49-Jährigen wird nun wegen "unerlaubten Entfernens vom Unfallort" ermittelt.