Gelsenkirchen. Nur ein paar Zentimeter haben eine Gelsenkirchenerin offenbar vor einem schlimmen Unglück bewahrt. Am Samstag war die 66-jährige Gisela Ulrich in Gelsenkirchen unterwegs. In Höhe eines Recyclinghofes gab es einen Knall und plötzlich lag ein großer Brocken Beton zwischen Beifahrer- und Fahrersitz.

Mit einem Riesenschrecken noch einmal davongekommen ist Gisela Ulrich, man könnte auch sagen: Ein wachsamer Schutzengel hat weitaus Schlimmeres verhindert.

Was ist passiert?

Die Gelsenkirchenerin war am vergangenen Samstag gegen 7.20 Uhr auf der Uferstraße unterwegs. In Höhe eines Recyclinghofes „gab es einen furchtbaren Knall, die Autoscheibe ist in tausend Teile zersplittert und ein großer Brocken Beton“ lag plötzlich zwischen Beifahrer- und Fahrersitz. „Nur ein paar Zentimeter weiter“, so die 66-Jährige noch immer geschockt, „und ich wäre jetzt tot.“

Wie ist es dazu gekommen?

Das drei Kilogramm schwere Geschoss stammt vom Gelände der Schrott- und Metallhandelsgesellschaft Mandel. Beim Verladen mit einem 35 Tonnen schweren Bagger ist ein im Stahlschrott übersehener Betonklumpen im Greifer zerplatzt, der Brocken wurde über den Zaun an der Uferböschung geschleudert – direkt auf Gisela Ulrichs Auto. „In 45 Jahren habe ich so etwas nicht erlebt“, sagte Klaus-Peter Waschkowitz betroffen, er ist der Geschäftsführer des Betriebes.

Er war zur Unfallzeit zu Hause, als er den Anruf aus der Firma erhielt, ist er sofort los. „Natürlich kommt unsere Versicherung für den Schaden auf“, sagte Waschkowitz. Persönlich habe er sich nach dem Befinden von Gisela Ulrich erkundet und sich bei ihr daheim entschuldigt. „Künftig“, so der Metallhändler, „werden wir an der Stelle Material lagern, das höchstens stauben kann, aber nicht platzen.“ Für Beton und dergleichen werde eine abgelegenere Stelle gesucht.

Wer ist dafür zuständig?

Die Gelsenkirchener Polizei hat den Betonklotz sichergestellt und die Arbeitsschutzbehörde verständigt. Eine Anzeige ist laut Polizei nicht ergangen. Beim zuständigen staatlichen Amt für Arbeitsschutz, ansässig bei der Bezirksregierung Münster, hieß es, das sei wohl kein Fall für den Arbeitsschutz. „Unserer Auffassung nach ist die allgemeine Verkehrssicherungspflicht verletzt worden, das fällt in den Bereich der Kommune beziehungsweise der Stadt.“

Wie geht es jetzt weiter?

Der Stadt ist der Unfall bekannt, wie Sprecher Martin Schulmann sagte. „Wir warten zunächst auf den Unfallbericht des Metallhandels, teilen aber nicht die Ansicht. Für den Arbeitsschutz ist der Betreiber verantwortlich.“ Der signalisierte bereits vorab volle Kooperationsbereitschaft. „Wenn es Verbesserungsvorschläge gibt, sind wir dafür aufgeschlossen“, so Metallhändler Klaus- Peter Waschkowitz.