Gelsenkirchen. An der Eberststraße hat die Stadt Gelsenkirchen in einem ehemaligen Ladenlokal nach umfangreichen Umbauarbeiten ein Familienbüro eingerichtet. Das Ziel: Hemmschwellen abbauen und Eltern stärken, gerade die, die zum ersten Mal Vater oder Mutter sind beziehungsweise werden.
Am Montag hat das neue Familienbüro der Stadt Gelsenkirchen seinen Betrieb aufgenommen. An der Ebertstraße, gegenüber dem Hans-Sachs-Haus, finden Eltern und ihre Kinder nun eine Fülle von Informationen rund um das Thema Familie sowie Angebote rund um die Erziehung. Als Dreingabe besteht zunächst erst noch an Donnerstagnachmittagen und Samstagvormittagen die Möglichkeit einer kostenlosen, maximal zweistündigen Kinderbetreuung (nach Anmeldung).
Hemmschwellen abbauen und Eltern stärken, gerade die, die zum ersten Mal Vater oder Mutter sind bzw. werden, „das ist es, was wir mit der Einrichtung erreichen wollen“, sagt Ina Woelk, die Leiterin der Familienförderung. Das Spektrum an Hilfen ist breit. Es reicht von der Elternschule, in der die Erziehenden lernen, ihren Sprösslingen klare Grenzen aufzuzeigen oder ihnen die richtige Hygiene angedeihen zu lassen, über Kurse und Info-Tagen zu Themen wie Säuglingsnahrung und Beikost bis hin zur Unterstützung von Familienhebammen. Speziell sie sind dafür ausgebildet, Familien in Problemlagen tatkräftig beiseite zu stehen
Keine Konkurrenz zum Angebot anderer Träger
Ein Dutzend Mitarbeiter, die auch Auskunft in polnischer, türkischer oder gar rumänischer und bulgarischer Sprache geben können, empfängt die Besucher auf über 500 Quadratmetern – hell und freundlich eingerichtet. Konkurrenz zum Angebot anderer Träger? Weit gefehlt. „Wir weisen selbstverständlich auf die Kurse und Beratungen anderer wie etwa der Arbeiterwohlfahrt, der Kirche oder der Caritas hin“, erklärt Sozialpädagogin Christina Wehrenbeck.
Gleich am ersten Tag konnten Woelk und Co. einer verzweifelten Mutter unter die Arme greifen, ihr wilder kleiner Racker erzog mehr die Mutter denn umgekehrt – „wir haben ihr dann in einer Einzelberatung gesagt, was man da tun könnte“, so die Teamleiterin.
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Ins Gespräch kommen und untereinander austauschen
Das Familienbüro verfügt unter anderem über einen Seminarraum für Elterncoaching, einen Kinderwagenabstellraum, einen kindgerechtes WC, einen Wickel- und Stillraum sowie eine getrennte Spielfläche für ein Dutzend Kinder. Kostenloses Mineralwasser und ein Kaffeevollautomat bieten Eltern wie Kindern eine Erfrischung.
Die Erlebniswelt ist aber nicht nur dafür da, die Kinder unter Aufsicht toben zu lassen, während Mutter und Vater einkaufen in der Stadt oder Behördengänge erledigen – „nein, hier kommen Eltern miteinander ins Gespräch und tauschen sich in Ruhe mal aus“.
Niemand muss im Übrigen befürchten, sein Kind könnte vom Falschen abgeholt werden. Eine Anmeldung vorab mit Personalausweis, das Handy griffbereit im Gepäck dabei und mit hinterlegter Nummer ist Pflicht.