Gelsenkirchen. Ob die Anmeldung zur Kita, der Antrag auf Bildungs- und Teilhabemittel oder die Frage nach Frühförderangeboten: Gelsenkirchen bündelt seine Angebote rund um Kinder und Familie unter einem Dach – und an einem zentralen Ort: Im Sommer soll, wenn alles klappt, das Familienbüro an der Ebertstraße eröffnen.
Kita-Anmeldung, Bildung und Teilhabe, Jugendamtsangelegenheiten, – drei Anliegen, drei Anlaufstellen für Elternpaare und Alleinerziehende. Das heißt: organisieren, Termine vereinbaren, für Kinderbetreuung sorgen ... Seit 2011 ist die Stadt dabei, eine Idee zu realisieren. Wenn alles klappt, wird bis zum Sommer das Gelsenkirchener Familienbüro mit dem Zusatz „Treff.Info.Angebote“ eröffnet, direkt gegenüber vom Hans-Sachs-Haus an der Ebertstraße 20.
„Es macht Sinn, die vielfältigen Angebote zu bündeln“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Vorstellung des Konzepts. Dazu gehört ein zentraler Ort, der mit der leerstehenden Immobilie an der Ebertstraße 20 gefunden wurde. Im Erdgeschoss stehen dem Familienbüro rund 400 Quadratmeter zur Verfügung.
Referatsleiter Alfons Wissmann: „Im Ruhrgebiet einmalig“
Die Räume beherbergen unter anderem einen Eingangsbereich als erste Anlaufstelle, einen Still- und Wickelraum, eine kleine Spielfläche für Kinder. Für den Austausch der Eltern untereinander wird eine gemütliche Kaffee-Ecke geschaffen. Kurse sollen hier stattfinden, etwa Elternschule, Vater- und Kind-Gruppe(n), Familiencoaching oder Ernährungsberatung. Und das Familienbüro wird als zentrale Koordinierungsstelle für das neu gegründete Netzwerk „Frühe Hilfen und Kinderschutz“ am Ball sein.
Im ersten Geschoss stehen weitere 200 qm Bürofläche zur Verfügung. Die Fachabteilung Bildung und Förderung zieht hier ein. Ergänzt werden soll die neue Einrichtung auch um die Angebote freier Träger. „Mit dem Familienbüro sind wir im Ruhrgebiet einmalig“, meinte Jugendamtsleiter Alfons Wissmann nicht ohne Stolz. „Wir haben damit einen weiteren Stein in unserer Präventionskette. Nicht als aufsuchendes Angebot, sondern als zentrale Anlaufstelle an einem zentralen Punkt.“
Pool von Dolmetschern
Sozialpädagogin Christina Wehrenbeck (39) ist die zentrale Koordinatorin des neuen Familienbüros. Sie betont: „Es wird immer eine pädagogische Fachkraft vor Ort sein.“ Auch auf Verständigungsschwierigkeiten ist man eingestellt. „Wir haben einen Pool von Dolmetschern, auf den wir zugreifen können.“ Außerdem sei eine türkischsprachige Kollegin im Team.
Die Protagonisten sind sich einig: Das neue Angebot sei die konsequente Fortsetzung dessen, was Gelsenkirchen schon an präventiven Hilfen anbietet.