Gelsenkirchen. Sprecher des Referats Verkehr informierten die Gruppe um Margret Schneegans über denaktuellen Stand der Arbeiten im dritten Bauabschnitt an der Bismarckstraße.

Wie notwendig es ist, die Durchfahrthöhe unter der Unterführung der Bismarckstraße von aktuell nur 3,70 auf 4,50 Meter zu erweitern, davon konnten sich die SPD-Verkehrsexperten um Margret Schneegans am Dienstagnachmittag selbst ein Bild machen. Wie auf Bestellung steuerten kurz nacheinander von der Münsterstraße kommend zwei Lastkraftwagen auf die Brücke zu – um dann bei ohnehin schwül-heißen Temperaturen so richtig ins Schwitzen zu kommen. Im Schneckentempo steuerten die Brummi-Fahrer ihre Wagen durch den niedrigen Engpass. Unablässig damit rechnend, dass ihr Autodach an der Brücke hängen bleiben könnte.

Über den Fortgang des sehr ambitionierten dritten Bauabschnitts an der Bismarckstraße informierten Michael Stappert und Andreas Knolle vom Referat Verkehr der Stadt die SPD-Politiker. „Zurzeit wird der alte Kanal gereinigt und dann mit Beton verfüllt“, erläuterte Knolle den Stand der Dinge. Nur der Scheitel des ausgedienten Kanals werde abgetrennt und entsorgt.

Kampfmittelräumdienst war vor Ort

„Die Bauzeitplanung ist auf zweieinhalb Jahre festgelegt. Die Firma wird alles daran setzen, so schnell wie möglich fertig zu werden.“ Die Firma, auf die Michael Stappert ansprach, ist das Unternehmen Heckmann aus Hamm. Und das liegt mit seinen Arbeiten bisher gut in der Zeit. Natürlich gebe es immer mal wieder kurzfristige Bremsen. Etwa, als die Bohrpfähle in die Erde gerammt werden sollten. Da musste erst der Kampfmittelräumdienst ran, um zu sondieren, ob hier eventuell Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ruhen. Ergebnis: alles clean. Aber der Einsatz der Räumdienstexperten sei zeitlich problematisch gewesen. „Die stehen ja nicht Gewehr bei Fuß“, so Stappert.

Der Beton hat eine Lebenszeit von 110 Jahren

Wie lange der Beton auf der neuen Straßenoberfläche halte, wurde nachgefragt. Antwort: 110 Jahre. Ob die Bismarckstraße zu beiden Seiten abgesenkt werde, damit die Autofahrer in Zukunft nicht mit Krawumm auf die tiefere Ebene fahren? Klar, der Höhenunterschied wird entschärft. Wohin denn das Grundwasser abgeleitet werde? „In die Kanalisation“.

Stichwort Grundwasser: Knolle und Stappert erläuterten noch einmal, warum eine aufwändige Trogbauweise erforderlich ist: Weil das Grundwasser hier sehr hoch stehe und verhindert werden soll, dass die Unterführung bei Starkregen regelrecht voll laufe. Wenn die Bismarckstraße an diesem Ort in neuem Glanz erstrahlt, dann wird es auch getrennte Geh- und Radwege geben. Und die Beleuchtung, die aktuell noch an einer Überspannung baumelt, wird modernen (LED-)Ansprüchen genügen. Hell werden soll’s auch in der Unterführung, die heute als dunkles Loch mit unfreundlichem Zugang zum Bahnsteig wahrlich keine Visitenkarte ist.

Erinnerung an einen Ortstermin mit dem ehemaligen Stadtdirektor

Als es beim Ortstermin der Sozialdemokraten um die Gestaltung der Unterführung ging, „klingelte“ es bei Axel Barton. Als Michael Stappert nämlich Folgendes berichtete: „Ein Anstrich der Wände ist nicht vorgesehen. Aber die Beleuchtung wird gemacht.“ Barton erinnerte an einen Ortstermin mit dem damaligen Stadtdirektor Michael von der Mühlen, der nahezu geschwärmt hatte, wie schön es durch einen hellen Anstrich der Wände in dem heute dunklen Loch dereinst sein würde. Bei dem Thema wird Barton sicherlich am Ball bleiben.

Manfred Leichtweis fasste bei einem anderen Thema nach. Als einziger Politiker war der SPD-Stadtverordnete bei einem Bürger-Infoabend kurz vor Beginn des dritten Bauabschnitts zur Stelle. Dort habe man den Leuten zugesichert, erinnerte er, dass es während der Bauzeit eine Anlaufstelle für Bürger, eine Sprechstunde geben werde. Grundsätzlich bestätigten Michael Stappert und Andreas Knolle, dass das Baubüro im ehemaligen Dienstgebäude der Deutschen Bahn an der Münsterstraße eingerichtet worden sei. Was die Sprechstunden angehe, werde man nachhaken.

Die einzige, die mit dem informativen Treffen der SPD nichts anfangen konnte, war eine Taube. Sie entlud sich vom Ast herunter – auf die Baupläne auf dem Bürgersteig.