Gelsenkirchen. . Die Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe luden nach Gelsenkirchen ein. Unternehmensberaterin Anja Zapka-Volkmann sprach über die Herausforderungen für Frauen in leitenden Positionen auf dem Weg nach oben.
Beim zehnten Empfang für Führungsfrauen bei den Arbeitgeberverbänden Emscher-Lippe in Gelsenkirchen sprach Unternehmensberaterin Anja Zapka-Volkmann über die Herausforderungen auf dem Weg nach oben. In ihrem provokativen Festvortrag machte sie klar, dass sie Geschlechterquoten höchst ambivalent gegenüber steht. Früher war sie eine entschiedene Gegnerin, denn in Deutschland gibt es ihrer Meinung nach genug qualifizierte Frauen, heute kann sie der Quote etwas abgewinnen, „weil bereits die Debatte über die Quote Firmen zu bewegen scheint, Führungspositionen mit Frauen zu besetzen“. Zapka konstatierte „einen steigenden Anteil an weiblichen Spitzenkräften“.
An erster Stelle steht für Zapka-Volkmann die Entschiedenheit, mit der Frauen eine Führungsposition anstreben, und auch wissen, warum, und dies stets deutlich machen. Denn je höher der Aufstieg auf der beruflichen Karriereleiter, „desto einsamer und risikobehafteter wird es für Frau (und Mann), ohne dass sie/er unabhängig, also frei in den zu treffenden Entscheidungen wäre“.
Teilzeit ist für sie keine Lösung
Dazu gehören geklärte persönliche Bedingungen mit einem unterstützenden privaten Umfeld. Ihr Ratschlag: „Finden Sie den richtigen Partner und klären Sie vorab die Frage der Kindererziehung!“ Zapka ist überzeugt, dass Karriere mit dem alleinigen Erziehungsanspruch für Kinder und der damit verbundenen gesellschaftlichen Erwartung nahezu nicht zu vereinbaren sind. Teilzeit ist für sie keine Lösung, nicht nur weil Unternehmen in der Regel nicht in Vollzeitäquivalenten rechnen, sondern Köpfe zählen, deren Anzahl bei vielen Teilzeitstellen steigt.
Leistung und Ausdauer stellte sie als Basis für den Erfolg heraus, erteilte der weiblichen Suche nach einem guten Betriebsklima, sympathischen Bündnispartnern oder Netzwerken zum Wohlfühlen aber eine Absage. Ihr Rat ist, sich mit den richtigen Leuten, unbedingt auch mit solchen, die besser sind als Frau selber, zu umgeben, denn im Alleingang ist Erfolg nicht zu schaffen. Dazu werden ein gutes Team, richtige Netzwerke und Verbindungen benötigt, eine Lobby eben, der man nicht zwangsläufig auch auf privater Ebene freundschaftlich verbunden sein muss.