Gelsenkirchen. Sonntagabend, WM-Finale, die Straßen sind wie leer gefegt: Ganz Gelsenkirchen scheint Fußball zu gucken. Zwei jungen Leuten aus der Feldmark fällt es allerdings ein bisschen schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren: Sarah (30) und Jonas (33) Knepper warten gerade auf die Geburt ihres ersten Kindes.
Sonntagabend, WM-Finale, die Straßen sind wie leer gefegt: Ganz Gelsenkirchen scheint Fußball zu gucken. Zwei jungen Leuten aus der Feldmark fällt es allerdings ein bisschen schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren: Sarah (30) und Jonas (33) Knepper warten gerade auf die Geburt ihres ersten Kindes.
Ein Glück, dass es im Kreißsaal der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen an der Munckelstraße einen großen Fernseher gibt, Jonas Knepper ist nämlich ein ganz großer Fußballfan. „Das war unser erster Gedanke, als wir vom errechneten Geburtstermin unseres Kindes erfuhren: Das Baby sollte am 12. Juli kommen. Da hat mein Mann sofort gesagt: Einen Tag später ist das WM-Finale“, erzählt Sarah Knepper.
Damals konnte natürlich noch niemand ahnen, dass Deutschland ins Finale dieser Fußball-WM kommen würde. Und in den letzten Tagen vor der Geburt wuchs bei dem werdenden Papa nicht nur die Vorfreude auf das Baby, sondern auch der Wunsch, dass sich das kleine Mädchen doch bitte bis Montagmorgen Zeit lassen solle mit dem Auf-die-Welt kommen. Doch dann platzte am Morgen des Finaltages die Fruchtblase, kurz darauf setzten die Wehen ein. „Gegen acht Uhr morgens sind wir dann hier im Kreißsaal angekommen“, sagt Jonas Knepper.
"Mir ist das Spiel im Moment allerdings ziemlich egal"
Nun wartet das junge Paar seit Stunden auf die Ankunft des Fußball-Mädchens. Im Hintergrund hört man neben der Fernsehberichterstattung auch das kleine Herz des noch ungeborenen Babys leise pochen, der Wehenschreiber läuft auch mit und Hebamme Catherine Malus zeigt sich gelassen. „Mir ist das Spiel im Moment allerdings ziemlich egal“, gibt Sarah Knepper zwischen zwei Wehen ehrlicher Weise zu Protokoll.
Eines ist dabei jetzt schon sicher: Den Geburtstermin ihres ersten Kindes werden die Gelsenkirchener so schnell nicht vergessen. Doch am Namen wird nicht gerüttelt, auch wenn sich ein Fußballer ganz besonders ins Zeug legt an diesem Abend. „Nee, wir werden unser Kind ganz bestimmt nicht Manuela nennen, nach Manuel Neuer, oder nach irgendeinem anderen Fußballspieler“, betont die werdende Mutter: „Der Name Emilia steht fest!“ Wir wünschen der kleinen Stürmerin schon jetzt auf diesem Wege alles Gute.