Gelsenkirchen. . Die Schlagersingerei ist für Frank Schwenkler (38) aus Erle ein Minusgeschäft. Seine aktuelle Single „Wieder frei“ stammt aus der Feder von Jean-Pierre Valance, der auch schon für Wolfgang Petry und Jürgen Drews textete.
Er sei der „einzig wahre Gelsenkirchener Popschlager-Sänger“, behauptet Frank Schwenkler auf seinem Facebook-Profil. Größenwahnsinnig kommt der 38-jährige Erler im Gespräch aber nicht daher. Eher im Gegenteil. Sein Wunschtraum sei es, einmal bei der Schlager-Veranstaltungsreihe „Olé“ dabei zu sein. „Und wenn es nur im Vorprogramm ist“, sagt der Mann, der bei Facebook unter „Der Schwenkler“ zu finden ist. Man müsse doch kleine Brötchen backen.
Platz 35 in den Schlagercharts
Zwischen zehn und 20 Auftritte absolviert der Beamte im öffentlichen Dienst pro Jahr, zuletzt beim Rü-Fest in Essen, am Wochenende nach Pfingsten. Sein größter Erfolg war bislang sein Song „Fernes Land“ , der auf Platz 35 in den deutschen Schlager- und Partycharts kletterte und sich dort zehn Wochen lang unter den besten 100 hielt. „Ich bin immer noch total happy“, sagt Frank Schwenkler und verweist stolz darauf, dass „Fernes Land“ die Nummer 20 auf der zweiten CD des Samplers „Ballermann-Schlagerhits 2013 2.0“ ist.
Angefangen hat alles in der Karaoke-Box einer Spielhalle in Buer. Drei mal drei Meter war die groß und der junge Schlagerfreund ging alleine hinein oder quetschte sich mit Freunden rein. Für 3 Mark konnte man dort drei Stücke aus 1000 auswählen. Und Schwenkler sang englische und deutsche Lieder, sang Ibo und Nino de Angelo, aber auch Milli Vanilli und UB40. „Die habe ich noch immer in meinem Programm“, sagt er.
Auf vier eigene Songs kommt der Erler Schlagersänger. Zusammen mit Coversongs kann er 90 Minuten lang Programm machen. Seinen ersten Auftritt hatte er 1999 bei einem Talent-Wettbewerb im Centro in Oberhausen.
Songs aus der Feder von Jean-Pierre Valance
„Wieder frei“, heißt Schwenklers aktuelle Single, die im Januar 2014 veröffentlicht wurde. „Bei dem Titel handelt es sich um einen der letzten Songs aus der Feder von Jean-Pierre Valance“, so der 38-Jährige. 2012 hat der Songwriter, der u.a. für Wolfgang Petry („Weiß der Geier“) und Jürgen Drews („Irgendwann, irgendwo, irgendwie“) getextet hat, sich das Leben genommen. „Es war mehr geplant als nur dieser eine Song. . .“, sagt Schwenkler.
Zur Person
Die Hobbys von Frank Schwenkler sind neben dem Schlagersingen Sport und Musik. Am liebsten hört er, wenig erstaunlich, Schlager, aber auch die Top 100. Sechs Jahre lang war der 38-Jährige Fußballtrainer beim Erler SV 08. Zum Saisonende hat er damit aufgehört. „Die freie Zeit will ich der Musik und dem Garten widmen“, sagt der Beamte im öffentlichen Dienst.
Frank Schwenkler ist verheiratet und hat einen zehnjährigen Sohn.
Weitere Informationen (und Hörproben) gibt es auf der Homepage www.frankschwenkler.de und auch bei Facebook: www.facebook.com/DerSchwenkler. Seine Single „Wieder frei“ gibt es im MP3-Format bei Amazon für 1,29 Euro.
Im Oktober 2010 hat er sich zum ersten Mal getraut, Geld in die Hand zu nehmen und ins Studio zu gehen. Die Singerei sei für ihn nach wie vor ein Minusgeschäft. Damals veröffentlichte der Beamte die Doppelsingle „Herz aus Stein + Alles egal“. Schwenkler war es leid, immer nur fremde Lieder zu singen: „Das kann jeder.“ Um die Branche auf sich aufmerksam zu machen, müsse man schon etwas eigenes machen.
Fast jede Altersgruppe packen
Mit Schlager könne man viele Leute erreichen und fast jede Altersgruppe packen, ist sich Schwenkler sicher: „Bei Wendler-Konzerten sind die Leute zwischen 14 und 70 Jahre alt!“ Und bei „entsprechender Promille-Zahl“ sei der deutsche Schlager natürlich noch hörbarer, lacht der Familienvater. Text und Melodie müssten aber stimmen. Und natürlich muss es tanzbar sein.“Ich selber kann nur Fox tanzen“, gesteht der Sänger aus Erle.
Das nächste Mal ins Studio möchte der Schwenkler 2015. Und vielleicht klappt es dann ja auch mit einem Auftritt bei „Olé“.