Gelsenkirchen. . Elf !Stage-Darsteller spielten am Consol Theater das Stück „Küss mich“ nach Düffels „Balkonszenen“. Zehn Monate lang hatten sie sich intensiv darauf vorbereitet. Stage ist ein gemeinsamen Projekt von Arbeits-Agentur und Consol Theater, das die beruflichen Entscheidungsfähigkeit stärken soll.

Eine Party. Die skurril wirkenden Gäste haben sich herausgeputzt. Auch der (Theater-)Saal ist vorbereitet, ein güldener Lamettavorhang sorgt für festliche Atmosphäre. Wer die Anwesenden sind und was sie bewegt, das erfährt man im Laufe des Abends. Zumindest in Ansätzen. Nach und nach kommen die Menschen hinter den Fassaden hervor. Direkt wird da ausgesprochen, was anfangs noch verschämt und unverschämt gedacht wurde.

Bei John von Düffels „Balkonszenen“ ereignen sich lose Abfolgen von Szenen um Liebe, Trennung, Eifersucht und Gewalt. Das Stück hat sich der diesjährige !Stage-Jahrgang am Consol Theater in Bismarck zum Vorbild genommen und unter dem Titel „Küss mich! – Doch nicht hier in aller Öffentlichkeit“ erarbeitet. Zehn Monate intensiven Trainings liegen hinter den Teilnehmern – nun ist es vollbracht.

Am Wochenende präsentierten sie, was sie im letzten Jahr erlernt haben. Unter anderem deshalb, weil es bei !Stage, einem gemeinsamen Projekt von Arbeits-Agentur und Consol Theater, nicht nur um den künstlerischen Aspekt geht, sondern eben auch darum, die Teilnehmer in ihrer beruflichen Entscheidungsfähigkeit zu stärken.

Momentaufnahmen einer Party

Bei „Küss mich!“ jedoch steht die künstlerische Präsentation im Vordergrund. Die unterschiedlichen Szenerien zeigen Momentaufnahmen einer Party, Gesprächsausschnitte von sich mehr oder weniger bekannten Personen. Da fallen kuriose Gesprächsfetzen wie „Also, ich muss schon sagen: Sie haben den Charme einer Morddrohung“ beim Versuch eines Flirts oder „,Bis das der Tod uns scheidet‘ heißt es immer. Aber glaub mir, es ist genau umgekehrt“ bei einem Gespräch unter Bekannten, die sich lange nicht getroffen haben. Andere tanzen, reden, lachen. Die elf Darsteller werden am Ende rege beklatscht; ihre strahlenden Gesichter zeigen, wie stolz sie auf ihre Leistungen sind.

Einige Zuschauer werfen Blumen auf die Bühne. !Stage-Leiterin und Regisseurin Ulrike Brockerhoff gibt nach Abebben des Beifalls einen kurzen Einblick in die zehnmonatige Arbeit, zeigt sich glücklich und zufrieden, lobt das Engagement des Jahrgangs. Im Anschluss folgen Gesangseinlagen in der Kellerbar, draußen präsentieren die „Stagies“ ihr Geschick beim Trommeln.