Gelsenkirchen. Das Bistro im Gelsenkirchener Wissenschaftspark, ins Leben gerufen von der gemeinnützigen Hof Holz GmbH, blieb am Mittwoch geschlossen. Der Insolvenzverwalter von Hof Holz, Wolfgang Pieroth, hatte nicht, wie angekündigt, einen Teil des Gehaltes zum 15. des Monats überwiesen (der Rest sollte am Monatsende folgen). Die Mitarbeiter wurden davon überrascht.
„Das wipa Bistro bleibt geschlossen, denn ohne Lohn arbeitet bei uns niemand mehr.“ Gemeint ist das Bistro im Wissenschaftspark, das ursprünglich von der gemeinnützigen Hof Holz GmbH ins Leben gerufen wurde, und zurzeit vom Insolvenzverwalter Wolfgang Piroth betreut wird. Dieser hatte den Mitarbeitern im Wissenschaftspark und auf dem Hof Holz an der Braukämperstraße in Buer bisher ihren Lohn immer am 15. eines Monats überwiesen. Bis Dienstag.
Im Vorfeld, bestätigen mehrere Mitarbeiter gegenüber der WAZ, habe Piroth der Belegschaft mitteilen lassen, „dass im Juni der Lohn an zwei Terminen ausgezahlt wird.“ 50 Prozent sollten demnach am 15. Juni überwiesen werden, die restlichen 50 Prozent am Ende des Monats. „Dass am Dienstag aber nichts bezahlt wurde, wussten wir nicht“, erklären mehrere Mitarbeiter unabhängig voneinander.
Die Arbeit eingestellt
„Die Mitarbeiter sollten eigentlich informiert sein“, sagt Jörg Nolte, Sprecher des Insolvenzverwalters. Doch irgendwie hapert es mit der Kommunikation zwischen Insolvenzverwalter und Mitarbeitern, so scheint’s. „Wir haben über zwei Wochen das persönliche Gespräch mit den Anwälten gesucht, aber sind immer nur hingehalten worden am Telefon. Ich habe gestern die Notbremse gezogen und meine Arbeit eingestellt“, schreibt ein Mitarbeiter auf „Facebook“.
Mit der Arbeitseinstellung erreichten die Mitarbeiter am Mittwoch zumindest eines: Wolfgang Piroth hat mit ihnen gesprochen. Und man hat auch eine Einigung erreicht. Am Montag öffnet das Bistro wieder seine Pforten und die Küche. Zum 1. Juli werden dann einige der jetzigen Mitarbeiter das Bistro in Eigenregie weiterführen.
Bedingungen müssen stimmen
So klar stellt sich zurzeit die Zukunft des Hofes Holz in Buer nicht dar. Laut Piroth konnte er „die Familie Holz, die Namensgeberin und ursprüngliche Initiatorin des integrativen Konzepts, als Investorin gewinnen“. Geht es nach Piroth, soll die Familie Holz am 1. Juli das Ruder übernehmen.
Ob der Termin zu halten ist, steht derzeit in den Sternen. „Wir haben unsere Absicht in einem sogenannten ,Letter of Intent’ bekundet“, sagt Christian Holz. Das sei durchaus ernst gemeint gewesen, „aber die Bedingungen müssen stimmen“. So seien noch nicht alle Details zwischen Insolvenzverwalter und potenziellem Investor geklärt. Ganz wichtig: „Das integrative Konzept, das wir gerne weiterführen wollen, bedarf der Genehmigung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)“, so Holz. In Münster hat man bis jetzt das Konzept noch nicht abgenickt. „Wir verhandeln und prüfen. Ergebnisoffen“, erklärte LWL-Sprecher Markus Fischer.