Gelsenkirchen. Wenn knisternde Spannung in der Luft liegt und Künstler wie Publikum gleichermaßen aufgeregt sind, dann liegt Premierenfieber in der Luft. Seit einigen Jahren besitzen die Gelsenkirchener Martina und Werner ein Premieren-Abo des Musiktheaters. Und erzählen, warum.

„Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne“, dichtete einst Hermann Hesse über die Zeitläufte. Dieser Zauber des Neuen, des noch nicht Dagewesenen, des noch nie Erlebten, der wohnt auch jeder Theaterpremiere inne.

Wenn sich erstmals der Vorhang hebt über eine neue Produktion, dann liegt Fieber in der Luft und knisternde Anspannung, bei den Akteuren, aber auch beim Publikum.

Wenn im Musiktheater im Revier eine neue Inszenierung das Licht der Theaterwelt erblickt, dann fiebern sie mit. Immer. Denn Martina und Werner Heier besitzen ein Premieren-Abonnement und sitzen damit, sprichwörtlich, stets in der ersten Reihe. Für die beiden eingefleischten Opernbesucher ein echtes Highlight.

Vom Glück der ersten Begegnung

Die Ückendorfer, die heute in Erle zu Hause sind, besuchen seit Schülertagen das Musiktheater. Martina Heier (49) schnupperte schon früh Theaterluft, betrat die Bretter, die ihr bis heute die Welt bedeuten: „Eine Tante von mir hatte einen Job im MiR und nahm mich schon ganz früh mit.“ Offene Türen im Theater, die hat sie damals genossen, die genießt sie heute wieder.

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Auch Werner Heier (67) lernte das Opernhaus schon zu Schulzeiten kennen: „Dann kam eine Zeit, da war der Sport wichtiger als das Theater.“ Zusammen mit seiner Frau aber wurde er bald treuer MiR-Abonnent. Vor vier Jahren entdeckten die beiden das ganz besondere, das Premieren-Abo für sich und sind glücklich mit diesem Angebot der ersten Begegnung. Werner Heier: „Dadurch wird jede Produktion für uns ein ganz rundes Erlebnis.“ Die Gelsenkirchener besuchen die Reihe „Premierenfieber“ und erfahren hier aus erster Hand alles rund ums Stück.

Dann der Premierenbesuch, immer Reihe 5, immer dieselben Plätze. „Dann herrscht spürbar eine ganz besondere Anspannung“, freut sich Martina Heier, „ganz anders als in einer normalen Vorstellung. Man sieht anderes Publikum, viele Künstler und Kritiker.“ Und hinterher geht’s noch zur Premierenfeier. Werner Heier genießt dabei besonders die Chance, mit anderen Zuschauern, aber auch mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen: „Da erfährt man Hintergründe, lernt andere Meinungen kennen.“

Engagiert im Förderverein

So wichtig auch die Einmaligkeit des Erlebten bei einer Premiere ist: Manchmal sind die Heiers so begeistert von MiR-Produktionen, dass sie sie noch ein weiteres Mal besuchen: „In Anatevka waren wir drei Mal, in Cabaret schon zwei Mal.“ Die dritte Vorstellung ist aber auch hier schon gebucht.

Aber auch neben den Theaterbesuchen engagieren sich die beiden Opernfans fürs Gelsenkirchener Haus: als Mitglieder im Förderverein „fmt“.