Gelsenkirchen. Der Spielplatz in der Wohnanlage Feldmark in Gelsenkirchen ist trist, verwahrlost und nicht verkehrssicher. Bereits vor anderthalb Jahren haben Anwohner das erste Mal auf die desolate Situation hingewiesen. Ohne Erfolg. Die Wohnungsgesellschaft Vivawest hält die Kritik für nicht berechtigt.
„Wir investieren gerne! Nicht nur in Gebäude, sondern auch in die Zufriedenheit unserer Kunden. Denn Service heißt für uns Zeit, Nähe und Verantwortung für Mieter und Käufer“, heißt es auf der Homepage der Wohnungsgesellschaft Vivawest.
Der Spielplatz in der Vivawest Wohnanlage Feldmark ist kein Beispiel für diesen unternehmerischen Anspruch. Vor Jahren wurde der Spielplatz am Stallbergshof sogar wegen seiner Qualität ausgezeichnet. Jetzt möchte dort kein Kind mehr spielen. Der Platz ist trist, verwahrlost und nicht verkehrssicher.
Holzplanken des Fußballfeldes sind morsch
Im Sandkasten liegen Bretter, aus denen Nägel gucken. Aus der Sandkasteneinfassung sind Fliesenstücke herausgebrochen, so dass scharfe Kanten entstehen. In dem Maschendrahtzaun, der den Fußballbereich zur Straße abtrennt, sind so große Löcher, dass ein Kleinkind mit dem Kopf drin stecken bleiben könnte. Die Holzplanken des Fußballfeldes sind morsch. Aus dem Ziegelmauerwerk eines kleinen Pavillons schaut ein halbes Eisenrohr heraus.
Überall liegt Müll herum, mitten auf dem Gelände wurde Bauschutt abgekippt. „Seit mehreren Jahren ist der Sand nicht ausgetauscht worden“, sagt Anwohner Klaus-Peter Bilitz. Er gehört zum Mieterrat Stallbergshof und spricht für die vielen Familien, die in der Wohnanlage wohnen. Die meisten sind kinderreich, haben drei und mehr Kinder. „Der Sommer steht vor der Tür, die Kinder möchten mit ihren Müttern auf den Spielplatz“, sagt Bilitz.
Techniker hielt Mängel fest – nichts geschah
Vor anderthalb Jahren haben die Anwohner erstmals auf die Zustände hingewiesen. Seitdem hat das Ehepaar Bilitz regelmäßig im Vivawest-Büro in der Knappschaftsstraße vorgesprochen. Zuletzt ist ein Techniker von Vivawest im Februar 2014 zu einer Begehung vor Ort gewesen. Ein Protokoll wurde erstellt, der Techniker versprach Besserung. Passiert ist nichts.
256 Wohneinheiten zählt die Wohnanlage. Für die Spielplatzwartung ist die Vivawest-Tochter HVG-Grünflächenmanagement GmbH zuständig. „Gar nichts machen sie nicht, aber es verläuft sehr schleppend“, sagt Bilitz.
Auf Anfrage dieser Zeitung hat sich der Vivawest-Kundencenterleiter den Spielplatz angesehen. Ergebnis: Man sehe „keinen Anlass für Vermieterschelte“. Der Spielplatz sei gut frequentiert („frisches Bonbonpapier“), die Bretter hätten die Kinder von einem Nachbargrundstück selbst geholt. Glas habe man im Sand, der ausgetauscht worden sei, nicht gefunden. Allerdings: Der Zaun werde repariert.