Gelsenkirchen. Ein 45 Jahre alter Angeklagter soll 21 kg Drogen im präparierten Audi mit einem Autotransport aus Spanien nach Gelsenkirchen geschmuggelt haben. Der Zoll kam ihm auf die Spur und verfolgte die Lieferung. Mit 25 Kilo Marihuana versuchte der Mann darauf den nächsten Deal. Nun steht er vor Gericht.
„In Malaga kennt man mich“, erzählte der in Gelsenkirchen aufgewachsene Spanier vor dem Essener Landgericht. Der 45-Jährige lebt inzwischen seit rund fünfzehn Jahren wieder in der südlichen Heimat. Dort, in Malaga, der „Hochburg für Haschisch“, wie er behauptet, ließ er sich wegen „finanzieller Verzweiflung“ in Drogengeschäfte verwickeln, die ihn zurück nach Gelsenkirchen führten. Vor Gericht muss er sich nun wegen Drogenhandels verantworten.
Gleich in zwei Fällen sprachen ihn angeblich im heimischen Malaga im vergangenen Jahr Männer an, die er nur „Besitzer“ nennt. Besitzer von großen Mengen Cannabis, die ihren Markt im Ruhrgebiet erweitern wollten. Und da man ihn bekanntlich in Malaga kennt, sprachen die Besitzer ihn an, sagt der Angeklagte. Eine Erklärung, die Staatsanwalt Dr. Schulte nicht so ganz überzeugt, der auch in anderen Bereichen der Schilderung Widersprüche sieht. Namen der „Besitzer“ will der Angeklagte nicht nennen, dies sei „zu gefährlich.“
In einer Garage in Gelsenkirchen sollte der Stoff ausgebaut werden
Im April 2013 sollte also der 45-Jährige laut Anklage eine Lieferung von 21 Kilo Haschisch von Malaga nach Gelsenkirchen organisieren. Der Audi, in dem die 21 Kilo versteckt waren, wurde inmitten sieben weiterer „sauberer“ Autos auf einem Transporter ins Land geschafft. In einer Garage in Gelsenkirchen sollte der Stoff ausgebaut werden, von einem eigens angereisten spanischen Mechaniker. Französische Zollbeamte entdeckten allerdings den präparierten Audi an der Grenze. Unter Beobachtung wurde der Transporter nach Gelsenkirchen weitergeleitet. Am Dörderlmannshof sollte man den Audi ausladen. Der 45- Jährige ging fast in die Falle, hätte ihn nicht vorher „ein komisches Gefühl“ gepackt -- so flog er schnell zurück nach Spanien.
Der Reinfall sprach sich schnell herum in Malaga, berichtet der Angeklagte, mit der erstaunlichen Folge, dass sich dennoch ein zweiter „Besitzer“ bei ihm meldete. In diesem Fall sollte der 45-Jährige angeblich 25 Kilo Marihuana in Deutschland in Empfang nehmen und dafür sorgen, dass der Stoff verkauft wird. Ein alter Freund aus Bottrop erklärte sich schließlich bereit, den in Kisten versteckten Stoff in seinem Schlafzimmer zu lagern und für Abnehmer zu sorgen, so schildert es der Angeklagte. Auch das ging schief. Die Sache flog auf. Beide Männer gingen der Polizei ins Netz.- Der Prozess wird fortgesetzt.