Gelsenkirchen. . Mit Hilfe einer Beraterfirma aus Bielefeld werden Sparmaßnahmen bei Wasser, Strom und Wärme seit Juli 2003 dauerhaft umgesetzt. Zwölf Liegenschaften beteiligen sich. Zeppelinallee 4 und das Gesamtensemble von Schloss Horst sind seit Januar 2014 dabei.

„Eigentlich sind wir Experten im Zitronenauspressen“, wunderte sich Oberbürgermeister Frank Baranowski darüber, dass die Einsparsumme bei Wärme und Energie im Jahr 2012 das Ergebnis von 2011 um 5000 Euro übertroffen hat.

Mit Klimaschutz lässt sich Geld sparen und die Umwelt schonen, lautet das Fazit der 2003 begonnenen Aktion „Die Stadtverwaltung spart Energie“. Inzwischen beteiligen sich zwölf städtischen Liegenschaften – genauer: die dortigen Bediensteten. Noch nicht dabei ist das Hans-Sachs-Haus.


Über 270 Tonnen CO² eingespart

Am Montag zog die Stadt Bilanz für das Jahr 2012. Der schonende Umgang mit Strom und Wärme führte dazu, dass in den beteiligten städtischen Gebäuden 97.482 Euro (und über 270 Tonnen Kohlendioxid) eingespart wurden. „Man wird damit nicht den städtischen Haushalt Gelsenkirchen sanieren“, rückte Baranowski schmunzelnd die Einsparsumme in die richtigen Relationen. Er wundere sich, dass es jedes Jahr aufs Neue gelinge, Einsparpotenzial zu finden. 2011 belief sich die Summe auf 92.394,23 Euro.

Der Erfolg beruht im Wesentlichen auf dem Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deshalb werden sie am Erfolg beteiligt. Gespart wurde in den Bereichen Wärme (5 %), Strom (12,4 %) und Wasser (6 %). Die Mitarbeiter mussten gleichwohl nicht frieren. „Die Beschwerden waren gering“, sagte Michael Brieden-Segler vom Energiebüro „e&u“ aus Bielefeld, der den Mitarbeitern das richtige Nutzerverhalten beibringt.

40 Prozent der Einsparsumme werden reinvestiert

Die eingesparten Gelder werden nach einem festgelegten Schlüssel verteilt: 40 Prozent werden in die städtischen Liegenschaften reinvestiert (knapp 40.000 Euro), jeweils 15 Prozent fließen in den städtischen Haushalt bzw. gehen in die Motivationsprämie für die Mitarbeiter (jeweils knapp 15.000 Euro) und 30 Prozent fließen als Honorar an das beratende Energiebüro „e&u“ in Bielefeld.

Ein Teil der Motivationsprämien, insgesamt 10.000 Euro, fließt als Spende in gemeinnützige Projekte. Je 1000 Euro gehen an das Mädchenzentrum, Gulliver for Kids , Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, Wohngruppe für Kinder und Jugendliche, Forum 2000 Gelsenkirchen Bismarck/Schalke-Nord, Awo Familienzentrum, Frauenberatungs- und Kontaktstelle, Forum kunstvereint, Kinderschutzbund. Circa 4600 Euro wurden als Preise für das Energiequiz ausgelobt, über die sich 29 Verwaltungsmitarbeiter freuen konnten, darunter Eintrittskarten für Zoom, Musiktheater, Fahrten nach Prag, Paris und London.