Gelsenkirchen. Die Veranstalter waren ein wenig enttäuscht, denn nur rund 30 Teilnehmer hatten sich zu der Demonstration eingefunden, zu der das „Progressive Plenum“, ein parteiübergreifender Zusammenschluss politischer interessierter Jugendlicher, eingeladen hatte. Sie forderten Frieden für die Ukraine.

„Nicht Krieg, sondern der Frieden ist Vater aller Dinge“ – mit diesem Zitat von Willy Brandt demonstrierten Falken, Jusos und DGB-Jugend jetzt auf dem Bahnhofsvorplatz für Frieden in der Ukraine. Sie sind Mitglieder des „Progressiven Plenums“, einem parteiübergreifenden Zusammenschluss Jugendlicher in Gelsenkirchen und Umgebung, die sich politisch engagieren.

„Wir wollen heute ein Zeichen setzen“, erklärte Lukas Günther vom Sprecherkreis des Progressiven Plenums. Die Idee dazu kam relativ spontan, nach anhaltenden Berichten in den Medien wollten auch sie Stellung beziehen zur Situation in Osteuropa. „Unsere Generation hat Glück, keine Kriege zu erleben“, so Günther, deshalb seien die Auseinandersetzungen „gerade für uns dramatisch“. Dem pflichtete auch Taner Ünalgan, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Gelsenkirchen, bei: „Für Generationen vor uns stand Gewalt an der Tagesordnung“. Deshalb sei dies, insbesondere für Jugendliche, ein Moment um innezuhalten. Der drohende Konflikt bedrohe alle Europäer, dabei sei die Europäische Union ja auf der Idee des Friedens begründet worden. Ünalgan zeigte sich jedoch enttäuscht, dass die Demonstration überschaubar ausfiel – vielleicht 30 Leute hatten sich versammelt.

Appell für eine friedliche Lösung und gegen die Teilung der Krim

Volker Nicolai, DGB-Jugendbildungsreferent, appellierte für eine friedliche Lösung des Konflikts und gegen eine Spaltung der Halbinsel Krim von der restlichen Ukraine. Die Zukunft müsse „im Dialog entschieden“ werden, nicht mit Waffen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Mit ukrainischen Flaggen und Schildern hatten sich auch einige wenige Menschen aus der Ukraine versammelt. Zum Schluss ergriff noch eine aus Kiew stammende Frau das Wort, die seit längerem in Deutschland lebt aber noch Familie in der Ukraine hat. Auch sie wies auf die Wichtigkeit der Hilfe Europas hin, doch kein Krieg, sondern „friedliche Worte“ müssten eingesetzt werden – „dann wird Europa größer und stärker“.