Gelsenkirchen. . Offensichtlich geht der Herbst diesmal direkt in den Frühling über. Auch wenn das Wetter in den nächsten Tagen nicht mehr so frühlingshaft zu werden verspricht wie zuletzt: Mit Schnee und Eis rechnen die Meteorologen nicht mehr. Gelsenkirchen freut’s.
Winter, Winter. . . Was war das doch gleich? Ach ja, die vierte Jahreszeit, die gewöhnlich für Minustemperaturen, Schnee und Glatteis sorgt. Aber in diesem Jahr scheint der Herbst direkt in den Frühling überzugehen, denn in den Gärten und Grünflächen wachsen schon die Krokusse. Und auch wenn das Wetter in den nächsten Tagen nicht mehr so frühlingshaft zu werden verspricht wie zuletzt: Mit Schnee und Eis rechnen die Meteorologen nicht mehr.
Für die Bürger bedeutet das einige Vorteile, eine erfreulich niedrige Heizkosten-Nebenabrechnung etwa. Außerdem bleibt einem das Schneeschaufeln oder Autoscheibenkratzen erspart und das Streusalz kann im Keller bleiben. Und die Gastronomen freuen sich, dass sie schon die Stühle draußen aufstellen können. Es scheint in Gelsenkirchen tatsächlich niemanden zu stören, dass der Winter in dieser Saison Urlaub macht.
Weniger Streusalz wurde verwendet
„Wir haben in diesem Winter bislang nur 104 Tonnen Streusalz verbraucht. 2012/2013 waren es noch 2212 Tonnen. Es gab diesmal 20 Kontrolleinsätze und nur fünf Streueinsätze mit kleiner Mannschaft in der Streustufe 1. Für unsere Grünarbeiten ändert sich durch das milde Wetter nichts. Es wird nichts früher gepflanzt oder beschnitten. Schließlich könnte ja noch Frost kommen. Auch die Laubentsorgung lief diesmal problemlos, weil das Laub nicht festgefroren war.“ Uwe Unterseher-Herold, Betriebsleiter Gelsendienste
„Durch die milde Witterung in diesem Winter ist es auf den Straßen auf jeden Fall zu weitaus weniger Verkehrsstörungen gekommen. Das zeigt ja auch die rückläufige Unfallstatistik der Polizei. Es hat in der Vergangenheit in den kalten Wintern viele Unfälle gegeben. Es kam diesmal auch zu keinen Stürze von Senioren durch Glatteis. In meinen Info-Veranstaltungen ,Sicher mobil’ habe ich erfahren, dass Senioren sich schnee- und eisfrei besser bewegen konnten. Da bin ich froh drüber.“ Helmut Barek, Vorsitzender der Verkehrswacht Gelsenkirchen
Am Wochenende bereits ausverkauft
„Der Frühling ist für uns das Hauptgeschäft. Während im Sommer viele Kunden im Urlaub sind, sehnen sie sich bei den ersten Sonnenstrahlen schon nach dem ersten Eis der Saison. Da wir nur nach Tagesbedarf produzieren, damit die Ware auch immer frisch bleibt, waren wir am vergangenen Wochenende bereits ausverkauft. Der Winter kann weg bleiben.“ Grazielle dell’Aquilla, Inhaberin eines Eiscafés in der Innenstadt
„Unsere Pflanzen sind gut durch den milden Winter gekommen. Jetzt müssen wir langsam an unsere Bestände gehen und nicht Vollgas geben, wie wir es nach einem kalten Winter tun würden. Letztendlich ändert sich aber auch mit dem frühen Frühling nichts an unserer Ernte. Wir säen immer Ende Februar den Hafer aus. Man muss das Wetter nehmen, wie es kommt.“ Hubertus Budde, Landwirt am Mechtenberg
Keine Eisschollen in der Savanne
„Den Tieren tat der milde Winter sehr gut. Die Giraffen beispielsweise konnten fast jeden Tag draußen verbringen. Es gab keine Eisschollen in der Savanne und die Tiere in der Afrika-Welt freuen sich über die warmen Sonnenstrahlen. Auch die Besucherzahlen waren gerade am vergangenen Wochenende so hoch, wie seit 15 Jahren in der Wintersaison nicht mehr.“ Sabine Haas, Sprecherin der Zoom Erlebniswelt
„Wenn es keine natürlichen Eisflächen gibt, nutzen die Gelsenkirchener gerne unser Eisparadies, um hier ein paar Runden auf den Kurven zu drehen. Daher kam der milde Winter für uns wie gerufen. Die Eissaison werden wir aber trotzdem nicht verlängern. Bei den Bädern hingegen konnten wir keinen Unterschied zu den Vorjahren entdecken.“ Janin Simon, Sprecherin der Stadtwerke