Gelsenkirchen. . Sein 40. Geburtstag war es, als Frank Gollanek von seinen Freunden den „Königsblauen Gollanek“ zum Geschenk bekam. Das war 2006, und auch heute noch ist er Fan des Clubs mit den 20 Mitgliedern. Jüngste im Club ist Leni, noch nicht einmal ein Jahr alt.

Bei dem aktuellen Höhenflug der Schalker, müssen die Mitglieder des Schalke-Fanclubs „Königsblauer Gollanek“ in jüngster Vergangenheit Zeit ganz schön oft den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Ein Ritual ist bei den Erlern nämlich zu einer liebgewordenen Tradition geworden: Bevor es in die Arena geht, schlagen die Fans Nägel in einen dicken Baumstamm. „Manchmal bringt es Glück“, sagt Präsident Frank Gollanek und schmunzelt. Von seinen Freunden hat er den Fanclub zum 40. Geburtstag „geschenkt“ bekommen.

Video überrascht Präsidenten

Das gibt’s nur auf Schalke: Zum Geburtstag wird man mal eben zum Club-Präsidenten gewählt. Ganz so einfach war es natürlich nicht, damals 2006. Die Freunde hatten sich schon Monate vorher um alle Formalitäten für die Gründung eines offiziellen S04-Fanclubs gekümmert. In einem Überraschungsvideo im Stil von Spiegel TV rückten die Freunde nach und nach mit der Wahrheit raus.

„Mir ist bislang nur unser Club bekannt, der den Namen des Präsidenten trägt“, sagt Frank Gollanek breit grinsend. Heute gehören dem Fanclub 20 Mitglieder an. Alle aus dem engeren Bekannten-, Verwandten- oder Freundeskreis. Die Jüngste im Club, Leni, ist noch nicht einmal ein Jahr alt. Das Logo des Clubs ist ein Mexikaner. „Wir sind zu Karneval mal alle als Mexikaner verkleidet gegangen“, klärt der Kartenbeauftragte, Lothar Berger, über die Hintergründe dazu auf. Nein, nein, mit dem berüchtigten Rockerclub Bandidos haben die Erler nichts zu tun. Berger: „Wir sind erst später darauf angesprochen worden, dass die auch einen Mexikaner im Logo haben.“

Treffen im Garten oder Wohnzimmer

Vor den Heimspielen der Schalker lädt der Präsident meistens in den Garten oder ins heimische Wohnzimmer ein. Nur einen Steinwurf vom Berger Feld entfernt, in der Lehenstraße, hat der Club sein Hauptquartier. „Königsblauer Gollanek“ ist wohl der Fanclub, der geografisch am nächsten am Verein dran ist. Dementsprechend intensiv wird vor den Spielen auch über den S04 diskutiert. Egal ob über Spieler, den Trainer, die finanzielle Situation oder über die Transferpolitik.

Viel zu meckern gibt es aktuell nicht. Die mangelnde Laufbereitschaft stieß den Club-Mitgliedern in der Hinrunde noch ziemlich sauer auf. Abgehakt. Das ist Schnee von gestern. Denn: „Es ist schon wirklich klasse, was zur Zeit für Fußball auf Schalke gespielt wird“, urteilt Physiotherapeut Frank Gollanek über das aktuelle Niveau. Jetzt könne in Ruhe die nächste Auswärtsfahrt geplant werden.

Unternehmungen abseits des Fußballs

Einmal pro Saison geht es auf gemeinsame Tour. In München, Hannover und Berlin war man schon. Besonders schöne Erinnerungen verbinden die Fans mit den Pokalendspielen und den Treffen an der Gedächtniskirche. Auch abseits der gemeinsamen Leidenschaft Fußball auf Schalke unternimmt die muntere Truppe viel gemeinsam. Regelmäßig fährt der Fanclub etwa in den Ski-Urlaub. „Von dort haben wir auch das Nageln mitgebracht“, so Frank Gollanek. Zur Zeit ein echter Glücksbringer.