Gelsenkirchen.

Die Kulturszene Gelsenkirchens traf sich am Freitagabend zum traditionellen Kulturempfang der Stadt in der Flora. „Hausherr“ Dr. Volker Bandelow, der Leiter des Kulturreferates der Stadt, kündigte dabei in seiner Begrüßung eine Premiere an: „Wir hatten bei diesem Empfang schon klassische Musik, ganz moderne Musik wie die von Bang Bang Gelsenkirchen – und in diesem Jahr haben wir einmal gar keine Musik“, sagte er und überließ der jungen Gelsenkirchener Poetry-Slammerin Sarah Maria Latza die Bühne.

Und die wusste sich mit ihrer rasant vorgetragenen Geschichte vom „Tourette-Syndrom und Krustenbraten“ gekonnt in Szene zu setzen, die sie mit Weisheiten ihrer Oma „Crazy Inge“ gespickt hatte: „Kind, merk‘ Dir: Männer sind wie Krustenbraten – außen knusprig und innen Schwein und viel heiße Luft!“

Beck entchied sich für klaren Bruch bei seiner Rede

Kulturdezernent Dr. Manfred Beck hatte es nach diesem humorvollen Auftakt nicht leicht, seine Rede ebenso zackig zu takten. Er entschied sich für den klaren Bruch und erinnerte an die 2013 verstorbenen Künstler Heribert Reismann und Friedrich Gräsel, da wurde es im Saal ganz still. Beim anschließenden Jahresrückblick hob er die mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnete Ballettchefin Bridget Breiner hervor – und Regisseurin Andrea Kramer vom Consol Theater, die ebenfalls für einen „Faust“ nominiert worden war.

Auch die Grammy-Nominierung des Pianisten Michael Gees rief Manfred Beck in Erinnerung. „Gelsenkirchen hat im vergangenen Jahr überregional stark an Bedeutung gewonnen“, so der Kulturdezernent. Dies sei nicht nur den ausgezeichneten Künstlern, sondern auch dem Kunstmuseum zu verdanken, das mit Highlights wie der „Zero“-Ausstellung für Aufsehen gesorgt habe.

„Wir können sehr stolz sein"

„Wir können sehr stolz sein auf die Vielfalt und Fülle der Kultur in dieser Stadt“, erklärte Beck, der in seinem Ausblick für 2014 die Stadtentwicklung des Kreativquartiers Ückendorf, die multikulturelle Ausrichtung Gelsenkirchens und die personellen Veränderungen bei der Neuen Philharmonie Westfalen anschnitt: Ab September wird dort MiR-Chefdirigent Rasmus Baumann den bisherigen Generalmusikdirektor Heiko Mathias Förster ablösen. „Ich denke, dass dies einen deutlichen Aufschwung für das Orchester bedeuten wird“, so der Kulturdezernent, der anschließend mit den Gästen aus Kultur und Politik in der Flora den Start in das neue Kulturjahr feierte.