Gelsenkirchen. Von wegen Kindermangel: In Gelsenkirchen steigt die Zahl der schulpflichtigen Kinder dank konstant hoher Zuwandererzahlen. Allerdings erfordert dies ein mindestens mittelfristiges Umdenken bei der Schulplanung.

In der letzten Januarwoche sind 23 schulpflichtige Kinder nach Gelsenkirchen gezogen, von denen die meisten kein Deutsch sprechen. In der Woche davor waren es 12, davor 21. Im Wochenschnitt sind unter den Zuwanderern zur Zeit 18 bis 23 schulpflichtige Kinder. „Diese Kinder sind eine Chance, kein Problem. Aber wir müssen diese Chance auch nutzen,“ betont Alfons Wissmann, Referatsleiter bei der Stadt. Will sagen: Wir müssen sie gut (aus-)bilden.

Es geht nicht um massenhafte Zuwanderung, aber um stabile Zuwächse. Man müsse sich darauf einstellen, so Wissmann. Zum Beispiel bei den Plänen zur Schulentwicklung in der Stadt. Bis zum Jahresende könnte die Zahl der zugezogenen Schulkinder bei insgesamt 900 liegen, im vergangenen Sommer waren es 300 – da gibt es Handlungsbedarf. Überdenken müssen wird man auch die Zahl der Kitaplätze.

15 Förderklassen mit Älteren

Derzeit lernen die Kinder in Förderklassen an sieben Grundschulen – mit Ausnahme der Astrid-Lindgren-Schule alle südlich des Kanals – zunächst einmal gemeinsam, altersgemischt. Ein bis zwei Jahre bleiben sie in der Regel in internationalen Förderklassen (IFö), danach folgt der Wechsel in Regelschulen.

Die Älteren sind auf die Hauptschulen Dahlbusch- und Grillostraße (zusammen neun IFö), die Gesamtschule Ückendorf (3 IFö) und die Realschule Mühlenstraße (3 IFö) verteilt. Dabei werden die Gruppe vom Alter her so homogen wie möglich gehalten.