Gelsenkirchen. . Am Wochenende ist mit sinkenden Temperaturen um den Gefrierpunkt zu rechnen. Der Winter kommt. Dabei hat sich die Natur bereits gut mit den milden Plusgraden arrangiert. Was Gelsenkirchener Hobby-Gärtner und Pollenallergiker nun bei dem abrupten Wechsel beachten müssen und wie es den Eisbären im Zoo geht, hat die WAZ nachgefragt.

Der Winter soll jetzt endlich kommen, sagen die Meteorologen. Nicht bitterkalt mit Schneewehen wie in USA, aber mit Frost. Mancher Hobbygärtner fürchtet nun um seine Pflanzen, für die der abrupte Wechsel zu viel sein könnte. Die ersten Erlen- und Haselnusspollen sind auch schon unterwegs. Die WAZ hat nachgefragt, was Profi- und Hobbygärtner jetzt tun können oder müssen. Worauf Allergiker sich einstellen können. Und wie es den Tieren im Zoo damit geht.

Dem Grünkohl tut er gut

Die Natur ist robuster als man meint, sind sich die Kleingärtner und auch die professionellen Gärtner vor Ort einig. Soll sagen: Da die Obstbäume noch keine Blüten haben und auch sonst noch kaum etwas Dramatisches passiert ist, besteht auch kein besonderer Handlungsbedarf. Die Rosen, die bis jetzt noch frei atmen durften, sollten jetzt allerdings ein wenig geschützt werden, rät Gärtnermeister Hermann Kampermann. Also die Erde um die Veredelungsstelle anhäufeln, bei zugigen Standorten kann auch ein wenig Vlies oder Reisig im unteren Bereich als Schutz nicht schaden. Franz Theilenberg, der Vorsitzende des Stadtverbandes der Kleingärtner, ist sogar froh, dass endlich Frost kommt. „Mein Grünkohl wartet sehnsüchtig darauf, geerntet zu werden. Ihm fehlt dafür nur noch der Frost.“

Die Eisbären schieben Frust

„Die Eisbären sind die Einzigen, die derzeit Frust haben und sich über kältere Temperaturen freuen würden“, sagt Stephanie Hoffmann von der Zoom-Erlebniswelt. Die meisten Tiere sind schon im Oktober und November ins Winterquartier gegangen – und sind es auch geblieben. „Die holen wir nicht heraus, wenn das Thermometer steigt.“ Die Pelikane, Flamingos und Schildkröten beispielsweise, bleiben trotz der herrschenden zehn, zwölf Grad plus in ihren Behausungen bzw. Boxen. Von den Frühlings-Temperaturen haben vor allem Tiere wie Giraffen und Schimpansen profitiert; sie konnten bislang länger draußen bleiben.

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Im Stadtwald tut sich nix

Das Gehölz in den Gelsenkirchener Stadtwäldern ist so Einiges gewohnt. Doch wirklichen Frost musste es in dieser Saison noch nicht hinnehmen. Erste Knospen am einen oder anderen Busch sind schon zu erkennen, doch die ersten Krokusse, die normalerweise zu dieser Jahreszeit aus dem Boden sprießen, haben sich noch nicht aus dem dunklen Erdreich getraut. In den Wintermonaten ist die gärtnerische Arbeit der Gelsendienste eher überschaubar. „In den Parks gibt es die jährliche Frühjahr- und Sommerbepflanzung. Doch damit haben die Gärtner noch nicht angefangen“, sagt Peter Efing. Ansonsten sei das Gehölz bis etwa minus zehn Grad witterungsbeständig, manche Pflanzen bilden sich zurück, andere blieben in ihrer vegetativen Entwicklung einfach stehen, wenn es zu kalt ist. „Ob milder Winter und früher Frühling: In unseren Parkanlagen ist derzeit keine besondere Veränderung zu erkennen“, so Efing.

Allergiker haben Probleme

Während Viele die Sparziergänge ohne Handschuhe und Mütze genießen, haben Allergiker schon Probleme mit den Pollen der Frühblüher. „Vor allem die Hasel macht zurzeit Probleme. Frühallergiker merken bei milden Temperaturen die typischen Heuschnupfen-Symptome wie Juckreiz, Schwellungen und eine feuchte Nase“, sagt Dr. Ralf Kohsik, Mediziner für Allergologie. Zugleich gibt er aber Entwarnung: „Wenn die Pflanzen dann ausgeblüht haben, kommen diese Pollen erst einmal nicht wieder.“